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21.07.2015 | 15:51 | Bienenschutz 

Schmidt unterzeichnet Eilverordnung zum Neonikotinoidverbot

Berlin - Mit einem sofortigen Handels- und Aussaat-Verbot für behandeltes Saatgut will Agrarminister Christian Schmidt (CSU) Bienen besser vor bestimmten Pflanzenschutzmitteln schützen.

Bienentot Eilverordnung
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (c) proplanta
Dabei geht es um sogenannte Neonikotinoide, die das Nervensystem der Insekten beeinträchtigen und vermutlich auch ihr Navigationssystem stören. Die Behandlung von Saatgut ist in Deutschland bei Wintergetreide bereits untersagt. Eine Eilverordnung, die am Mittwoch in Kraft tritt, verbietet nun auch Handel und Aussaat, wie das Ministerium am Dienstag mitteilte. Dies zielt vor allem auf importiertes Saatgut ab.

«Mit der Verordnung schützen wir die Bienen vor insektizidhaltigem Staub. Das nützt sowohl den Bienen als wichtigem Teil der Natur als auch den Bauern, die auf die Bestäubung ihrer Pflanzen durch die Bienen angewiesen sind», erklärte Schmidt.

Experten befürchten, dass die Mittel zum gegenwärtig beobachteten Bienensterben beitragen. In der EU gilt deshalb seit Dezember 2013 eine Art Moratorium, das den Einsatz der drei verbreitetsten Neonikotinoide erheblich einschränkt. Wird das Saatgut damit behandelt, verteilen sich die Mittel beim Wachstum auf die gesamte Pflanze, sind also später auch im Pollen und Nektar zu finden. (dpa)  
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 21.07.2015 21:03 Uhrzustimmen(172) widersprechen(133)
Chapeau, Herr Minister Schmidt, ich zolle Ihnen meinen vollsten Respekt!!! - Richtige Entscheidung zu passendem Zeitpunkt!
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