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20.01.2011 | 05:23 | Gert Lindemann 

AbL - für eine Agrarwende in Niedersachsen

Bienenbüttel - AbL fordert von Lindemann eine Agrarwende.

Gert Lindemann
Gert Lindemann (c) Pressefoto
Für wirklich ernsthafte Schritte zugunsten einer Agrarwende für mittelständische bäuerliche Betriebe, Verbraucher, Umwelt, ländliche Regionen und Tiere hat die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) dem neuen Landwirtschaftsminister Gert Lindemann eine konstruktive Zusammenarbeit angeboten. Angesichts weiter drohender Verluste und Image-Schäden der niedersächsischen Landwirtschaft und massiver Proteste gegen Agrarfabriken müsse mit der agrarindustriellen Ausrichtung der Agrarpolitik endlich Schluss sein.

AbL-Vertreter Eckehard Niemann forderte Lindemann zu raschen und deutlichen Schritten auf – durch Verordnungen, Branchenvereinbarungen, Bundesratsinitiativen und Initiativen in Richtung der EU: Neue Haltungsverordnungen müssten den Hühnern und Schweinen wesentlich mehr Platz sichern, ebenso die Haltung auf Stroh, trockene Einstreu und Auslauf sowie ein Ende der einseitigen Qualzucht und systematischen Verstümmelung von Schnäbeln oder Schwänzen. Solche Maßnahmen könnten auch die derzeit systematisch angeheizten und für viele Bauern ruinösen Überschüsse reduzieren. Auch der resistenzfördernde Einsatz von Antibiotika könne dadurch und durch eine lückenlose Dokumentation innerhalb kurzer Zeit halbiert werden.

Laut AbL muss die Landesregierung im Bundesrat ein Bauverbot von Agrarfabriken ohne ausreichende Futtergrundlage unterstützen. Der Genehmigungsstopp der Landkreise Emsland, Oldenburg und Vechta sei umgehend auf alle niedersächsischen Landkreise ausweiten, solange die Großinvestoren keine Keimschutz- und Brandschutzgutachten vorlegen könnten.

Die weitgehend wirkungslosen Eigenkontrollen der Futtermittelbranche sind nach Ansicht der AbL durch verbindliche und klare Positivlisten der Zutaten, durch staatliche Kontrollen und Rückverfolgbarkeiten, durch drastische Sanktionen und umfassende Haftungspflichten aller Futtermittel-Hersteller abzulösen. Eine gentechnikfreie Landwirtschaft dürfe nicht durch den Anbau von Gentech-Pflanzen und durch Gentechnik-Spuren im Saatgut und im Futter verbaut werden.

Bei anstehenden EU-Agrarreform seien ausreichend hohe Prämien für die Mehrheit der mittelständischen Agrarbetriebe dadurch zu sichern, dass damit wirkliche ökologische und soziale Leistungen verbunden seien – die Prämien seien auf die Zahl der Arbeitskräfte auf den Höfen auszurichten und und nicht auf die bloße Fläche von durchrationalisierten Großbetrieben. (Abl)
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