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12.06.2023 | 12:13 | Genetischer Austausch 
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Agrarminister Hauk lehnt Abschaffung von Rotwildgebieten ab

Karlsruhe - Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk ist gegen eine Auflösung der heimischen Rotwildgebiete

Rotwild
(c) Friedrich Hartl - fotolia.com
Die Öffnung dieser Gebiete und die Abschaffung des Abschussgebots außerhalb dieser Areale führten zu Schäden in Wald und Feld, die den heimischen Landbewirtschaftern nicht zuzumuten wären, erklärte Hauk am Dienstag (6.7.) im Rahmen eines Rotwildsymposiums in Karlsruhe. Ferner liefe eine Auflösung der aktuell 4 % der Landesfläche umfassenden Gebiete den Zielen der Ernährungssicherung und des Klimaschutzes entgegen.

Hauk widersprach außerdem der Einschätzung aus der Jägerschaft und von Naturschützern, die genetische Verarmung des Rotwildes könne durch die Abschaffung des Abschussgebots bekämpft werden. Der genetische Austausch zwischen den Rotwildgebieten sei eine Herausforderung in einem dicht besiedelten Land wie Baden-Württemberg. Allerdings ist für Hauk klar, dass die genetische Diversität dieser Wildart erhöht werden muss, um die Anpassungsfähigkeit der Populationen an sich veränderte Umweltbedingungen auch in Zukunft zu gewährleisten. Das belegten auch die jetzt vorgelegten Ergebnisse des Projekts „Rotwild in Baden-Württemberg“ der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg (FVA).

Das Ziel einer Vergrößerung der genetischen Vielfalt werde Baden-Württemberg „mit einem Bündel an Maßnahmen“ angehen, die individuell für einzelnen Rotwildgebiete zu erarbeiten seien. Genetischer Austausch könne auch dadurch gefördert werden, dass Tiere zwischen den Gebieten verbracht würden. Die Deutsche Wildtier Stiftung zeigte sich „erschreckt“ von Hauks Stellungnahme. Diese zeuge von „wenig Sachkenntnis“.

Wildbiologen lehnten die Umsiedlung einzelner Individuen in genetisch verarmte Populationen ab, weil niemand wisse, welche Gene so verbreitet würden. Daneben lasse sich das Problem dadurch nicht nachhaltig lösen. Zielführender sei die Stärkung des Lebensraumverbundes, so die Stiftung. Und Erfahrungen aus Bundesländern ohne spezielle Rotwildgebiete zeigten, dass diese Wildtierart auch bei freier Lebensraumwahl weder die Ernährungssicherung noch den Waldumbau gefährde.
AgE
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Kommentare 
Till Eugenspiegel schrieb am 12.06.2023 17:29 Uhrzustimmen(5) widersprechen(5)
Leider ist etwas schiefgegangen,
der 1. Link in meinem Kommentar vorher, funktioniert nicht.

Hier sollte es funktionieren.

JAGDcast -
der Podcast für Jäger und andere Naturliebhaber (Jagd)
Frank Zabel
(Rotwild)

Beitrag #93 vom 02.10.2022

https://open.spotify.com/show/7qjvLBv5AUD7fuFdPnT1xN

und hier #94
https://www.internetradio-horen.de/podcasts/jagdcast-der-podcast-fur-jager-und-andere-naturliebhaber-jagd
waldläufer schrieb am 12.06.2023 16:11 Uhrzustimmen(4) widersprechen(3)
Man muß sich schämen als Mitglied der "Grünen Zunft" über die Ignoranz vieler Politiker. Leider Stellt Herr Hauk dabei keine Ausnahme dar...
Till Eugenspiegel schrieb am 12.06.2023 14:17 Uhrzustimmen(5) widersprechen(2)
Biographie Peter Hauk Lebenslauf

... Nach dem Grundwehrdienst bei den Panzergrenadieren in Walldürn und Munster studierte Peter Hauk an der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität Forstwissenschaft.
Das Studium schloss er erfolgreich als Diplom-Forstwirt ab.
Hauk war anschließend Mitarbeiter der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg und an der baden-württembergischen Landesforstverwaltung.
Er legte 1989 die Große Forstwirtschaftliche Staatsprüfung ab und war anschließend Forsteinrichter an der Landesforstdirektion.

Nach seiner Tätigkeit als stellvertretender Leiter der Forstämter Adelsheim und Schöntal war er zwischen 2000 und 2002 Projektleiter bei der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg. Von 2002 bis 2005 war Peter Hauk Leiter des Staatlichen Forstamtes in Adelsheim. ... "
Aus:
https://www.was-war-wann.de/politik/biografien/peter-hauk.html

Herr Minister Hauk,
ihre Beurteilung zum Rotwild kann ich nicht verstehen.

Oder ich durchschaue ihre wahren Absichten nicht, die sie gegen die Öffnung der Rotwildkerngebiete im Hinterkopf haben.
(Wald vor Wild z.B.)

Ihre Forstliche Ausbildung die sie vor einigen Jahrzehnten gemacht haben,
könnte vielleicht auch einmal durch eine KURZE aber INTENSIVE praxisbezogene Weiterbildung aufgefrischt werden.

Bitte nehmen sie sich einmal 2 Stunden Zeit,
nicht nur das Rotwild wäre ihnen dafür dankbar.

JAGDcast #93: Hobby zum Beruf & Rotwildmanagement
Aus:
https://podcasts.google.com/feed/aHR0cHM6Ly91aGh2dDAucG9kY2FzdGVyLmRlL0pBR0RjYXN0LnJzcw/episode/cG9kLTExMzI1MGI1NmViZjZjMDNiZGRkOGU4N2E4?sa=X&ved=0CAUQkfYCahcKEwjg6Lf7273_AhUAAAAAHQAAAAAQAg&hl=de

" Maushake ist Leitender Forstdirektor auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr in der Oberpfalz.
Das Bundesforstamt ist über die Grenzen Bayerns bekannt, vor allem wegen seines Rotwilds.
Maushake hat im Spannungsfeld Wald-Wild seit Jahren eine klare Konzeption, denn trotz eines recht hohen Bestandes sind die waldbaulichen Ziele alles andere als gefährdet.
Zudem wird seit Jahren am Raumnutzungsverhalten des Rotwilds geforscht, etliche Stücke wurden besendert. "
Aus #32
https://www.jagdzeit.de/podcast/32-ulrich-maushake-rotwild-als-chance-erkennen
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