Betriebe, die Milch und Fleisch erzeugen, seien mit dem Ende der
Milchquote und dem Einfuhrverbot von Agrarprodukten nach Russland sowie dem kriselnden Markt in China enorm unter Druck geraten, sagte
Backhaus am Dienstag in Schwerin.
Im ersten Halbjahr 2015 hätten Milcherzeuger rund 28 Cent je Kilogramm Milch erhalten. Im Durchschnitt des vorigen Jahres waren es 37 Cent, 2013 knapp 38 Cent. Schweinehalter machen laut Minister gegenüber dem Vorjahreszeitraum durchschnittlich 5 Euro je 100 Kilogramm Verlust.
Mit dem Finanzministerium wurde Backhaus zufolge vereinbart, dass Landwirte beim zuständigen Finanzamt eine Anpassung der Vorauszahlungen und eine Stundung der Zahlungen beantragen können. Die Betriebe hätten vergleichsweise hohe Abschläge zu zahlen, weil diese auf Grundlage der Gewinne der Vorjahre veranschlagt werden. 2013 und 2014 waren die Gewinne dank guter Ernten relativ hoch.
Auch das Liquiditätshilfeprogramm der Landwirtschaftlichen
Rentenbank des Bundes sowie das Bürgschaftsprogramm des Landes könnten bei finanziellen Problemen der Tierhalter weiterhelfen, hieß es. Pächter von Landesflächen könnten bei der Landgesellschaft Anträge zur Stundung der Pachtzahlungen stellen. Backhaus appellierte an den Lebensmitteleinzelhandel, die «Preisschlachten» zu beenden. (dpa/mv)