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11.11.2015 | 17:30 | Trinkmilcherhöhung 

Preiserhöhung der Trinkmilch - Marketingcoup und Verbrauchertäuschung zugleich

Schwerin - In der heutigen Ausgabe der Tageszeitung ‚Die Welt‘ wurden die jüngsten Aussagen des Landwirtschaftsministers Dr. Till Backhaus zur Trinkmilcherhöhung durch den Präsidenten des Handelsverbandes Deutschland kritisiert.

Trinkmilchpreise
(c) proplanta
„Gerne diskutiere ich hart und fair. Was aber nicht geht, ist einen Brief erst den Medien zur Verfügung zu stellen, bevor man ihn an den Adressaten abschickt. Das ist schlechter Stil. Ich glaube, hier stimmt das Sprichwort: Getroffene Hunde bellen. Wenn zwei Platzhirsche des Lebensmitteleinzelhandels zusammen mit dem Deutschen Bauernverband ankündigen, die Preise für Trinkmilch zu erhöhen, um angeblich die Landwirte zu unterstützen, dann ist das erst einmal eine gute Nachricht. Doch wenn die Erzeugerpreise weiter sinken und nun bei nur noch circa 25 ct/kg liegen, dann bleibe ich dabei, dass dies nur ein Marketingcoup war und man unter Vortäuschung falscher Tatsachen im Vorbeigehen die Preise erhöht“, unterstrich der Minister.

Die angekündigten Preiserhöhungen bezogen sich im Wesentlichen auf Trinkmilch. Doch wichtige Milchveredelungsstufen, wie vor allem Käse, werden außen vorgelassen. „Den schwarzen Peter nun an die Molkereien zu schieben, funktioniert nicht. Wenn man sich die Gewinnmargen der Landwirte, der Molkereien und der großen Lebensmitteleinzelhändler anschaut, fällt geradezu ins Auge, wer täglich Geld verliert, wer die rote Null hat und wer millionenschwere Gewinne einfährt. Ja, wir haben eine Überproduktion und einen Nachfrageeinbruch durch Russland und China, aber die Rabattschlachten werden hier im Supermarkt veranstaltet!“, hob Dr. Backhaus hervor.
Pd
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