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09.04.2014 | 14:51 | Ländlicher Raum 
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Sachsen will Landflucht stoppen

Dresden - Der Ländliche Raum bleibt weiter Schwerpunkt der Politik des Freistaates Sachsen. Das betonte der Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft, Frank Kupfer, heute (9. April 2014) in seiner Fachregierungserklärung vor dem Sächsischen Landtag.

Landflucht Sachsen
(c) proplanta
„Die Entwicklung des Ländlichen Raums in Sachsen ist eine Erfolgsgeschichte und Ergebnis einer tatkräftigen Aufbauleistung der Menschen vor Ort“, betonte der Minister. „Der Freistaat hat diese Entwicklung mit umfangreichen Fördermitteln unterstützt“.

So seien bereits von 1991 bis 2006 rund 2,2 Milliarden Euro europäische und sächsische Mittel in Sachsens Dörfer geflossen. 4,5 Milliarden Euro an Investitionen wurden durch diese Fördermittel ausgelöst. In diesem Zeitraum wurden 2.000 Arbeitsplätze neu geschaffen und mehr als 40.000 ortstypische Gebäude renoviert. Es entstanden 660 dörfliche Gemeinschaftsanlagen. 4.000 ungenutzte Gebäude wurden für Wohnzwecke hergerichtet, weitere 1.080 für eine gewerbliche Nutzung.

„Auch in der vergangenen Förderperiode haben wir viel erreicht“, so der Minister weiter. „Allein durch die Fördermittel der Integrierten Ländlichen Entwicklung konnten Investitionen von mehr als 1,1 Milliarden Euro ausgelöst werden - in Dörfern, kleinen Städten, in Unternehmen und bei Privatpersonen“.

Sachsen wird diese Erfolgsgeschichte auch in der neuen Förderperiode fortsetzen. „Unser neues ‚Entwicklungsprogramm für den Ländlichen Raum (EPLR)‘ wird dabei noch mehr als bisher auf regionale Entscheidungen setzen, es wird weiter zu einem hohen Anteil an Investitionen und damit Arbeitsplätzen beitragen, es wird noch umwelt- und tierschutzgerechter“, so der Minister.

Durch erfolgreiche Verhandlungen bei der EU und innerhalb Deutschlands werden in Sachsen rund 1,1 Milliarden Euro an Fördermitteln für den EPLR zur Verfügung stehen. Mit einem Anteil von 40 Prozent an den Ausgaben unterstreicht die sächsische Staatsregierung auch finanziell die große Bedeutung der Ländlichen Entwicklung. Gut 29 Prozent der Gelder des EPLR sind für die Förderung von flächenbezogenen  Agrar-, Umwelt- und Klimamaßnahmen eingeplant, also für den Erhalt und die klima- und umweltgerechte Bewirtschaftung der Kulturlandschaft durch die Landwirtschaft.

Für die Förderung von Investitionen in der Landwirtschaft sind rund 18 Prozent der Mittel vorgesehen. „Dabei wollen wir vor allem die Investitionen in die tiergerechte Haltung besonders unterstützen“, sagte Kupfer. „Landwirte, die zum Beispiel in mehr Platz, besondere Bodenbeläge, mehr Einstreu oder Beschäftigungsgeräte für ihre Tiere investieren, sollen zusätzlich zur Basisförderung einen 15-prozentigen Bonus erhalten. Hinzu kommen neue Förderangebote, mit deren Hilfe Innovationen aus der Forschung in die landwirtschaftliche Praxis vermittelt oder umgekehrt Ideen aus der landwirtschaftlichen Praxis wissenschaftlich weiterentwickelt werden können.

Die geplanten Fördermittel für Naturschutzmaßnahmen verdoppeln sich nahezu im Vergleich zur vorangegangenen Förderperiode. 4,6 Prozent der Ausgaben stehen für Artenschutz- und Biotopschutzprojekte sowie für Schulungen von Landwirten bereit. Im Forstbereich werden vor allem der nachhaltige Waldumbau und die Waldkalkung unterstützt. Neu ist die vorgesehene Förderung von Waldbrandüberwachungssystemen.

„Ich bin sicher, dieses Programm wird den ländlichen Regionen in Sachsen helfen sich weiter zu entwickeln. Unsere Dörfer und Kleinstädte bleiben auch künftig Lebensmittelpunkt und liebenswerte Heimat“, so Kupfer abschließend. (Pd)
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Kommentare 
Felsenkeller schrieb am 09.04.2014 19:57 Uhrzustimmen(115) widersprechen(112)
Ganz anders als in Nord West Mecklenburg ( Grevesmühlen ) !!!! Dort wird seit der Wend alles so vehement wie nur irgend möglich " abgelehnt und abgewürgt " ! Trotz neuerdings der Zugehörigkeit zur Wirtschaftsmetropole Hamburg ! Die Ham,burger wissen wohl noch nicht , dass dort in den Gemeinden und im Kreis Grevesmühlen , gegen den wirtschaftlichen Aufbau aggiert wird !! Beweise dafür liegen etliche vor. Bei der nächsten Bauvoranfrage , werde ich die öffentlich machen und das Wirtschaftsministerium als auch den Vorsitz der Wirtschaftsmetropole HH , sowie die öffentlichen Medien , beteiligen.
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