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18.03.2011 | 14:31 | Klonfleisch 

Streit über Klonfleisch-Verbot in der EU

Brüssel - Die EU streitet über Klonfleisch. Mitgliedstaaten, Europäisches Parlament und EU-Kommission sind sich uneins, wie sie mit Fleisch und Milch der Nachkommen von Tieren wie Klon-Schaf Dolly umgehen sollen.

Schaf
(c) proplanta
Vermittlungsgespräche in der Nacht auf Donnerstag scheiterten. Die Politiker und EU-Beamten treffen sich erneut am 28. März. Kommende Woche sollen weitere informelle Gespräche stattfinden.

Bislang gibt es für solche Lebensmittel kein Handelsverbot. Es kann also sein, dass Fleisch und Milch von «Klon-Kindern» und «-Kindeskindern» im Handel sind. Geklonte Tiere selbst werden in der EU nicht zu Lebensmitteln verarbeitet. Sie dürfen derzeit nach einer aufwändigen Prüfung der Behörden in den Handel gelangen; bislang wurde aber nach EU-Angaben keine Zulassung erteilt.

Das EU-Parlament forderte in den Vermittlungsgesprächen ein striktes Verbot von Lebensmitteln, die von geklonten Tieren stammen. Es soll auch für die folgenden Generationen gelten sowie auf Samen und Embryonen ausgeweitet werden. Die Kommission möchte, dass Fleisch und Milch ab der zweiten Generation normal gehandelt werden können. Die Mitgliedstaaten konnten sich bislang noch nicht auf eine einheitliche Position einigen.

Nach Angaben der SPD-Europapolitikerin Dagmar Roth-Behrendt war Deutschland zuletzt maßgeblich am Scheitern der Verhandlungen beteiligt. Der deutsche Vertreter habe im Vermittlungsausschuss ein Verbot von Lebensmitteln aus Klon-Nachfahren strikt abgelehnt.

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) sagte am Donnerstag in Brüssel, die Bundesregierung sei generell gegen das Klonen von Tieren. Es sei jedoch eine andere Frage, was mit den Nachfahren von Klontieren geschehe. Zu einer möglichen Kennzeichnungspflicht sagte Aigner: «Ich kann mir vorstellen, dass eine Kennzeichnung bei der ersten Generation noch möglich ist; bei den Weiteren dürfte es einfach praktikabel schwierig sein.» (dpa)
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