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21.03.2008 | 08:33 | Breitbandversorgung 

Breitbandinternet in Europa im Vormarsch

Brüssel - Der starke Wettbewerb zwischen neuen Providern hat die Zahl der Breitbandinternetzugänge in Europa in die Höhe schnellen lassen.

Breitband
(c) proplanta
Wie die Europäische Kommission am Mittwoch bekannt gegeben hat, werden derartige Anschlüsse mittlerweile in acht Ländern der Europäischen Union öfter genutzt als in den USA. Neben den skandinavischen Ländern und den Niederlanden haben im Juli 2007 auch Großbritannien, Belgien, Frankreich und Luxemburg die USA in dieser Hinsicht überholt. Auch Deutschland habe mit Januar 2008 die US-Marke von 22,1 Prozent Breitbandpenetration überschritten. Bis 2010, so schätzt die Kommission, könnte dies der Hälfte der EU-Mitgliedsstaaten gelingen. Laut vorgelegtem Bericht sind im vergangenen Jahr innerhalb der EU insgesamt an die 19 Mio. Breitbandleitungen hinzugekommen, das entspricht umgerechnet etwa 50.000 neuen Haushalten pro Tag.

"Wir haben acht Länder innerhalb der EU vorzuweisen, die eine höhere Penetrationsrate in Bezug auf Breitbandinternetanbindungen aufweisen als die USA", stellt Viviane Reding, die für Informationsgesellschaft und Medien zuständige EU-Kommissarin, fest. "Wir haben mit Schweden, Dänemark, den Niederlanden und Finnland auch vier Weltmarktführer", ergänzt Reding. Insgesamt gesehen seien die Breitbandraten in den verschiedenen EU-Mitgliedsländern allerdings sehr unterschiedlich. Diese variieren zwischen 35,6 Prozent in Dänemark und 7,6 Prozent in Bulgarien. Reding wies aber auch darauf hin, dass innerhalb der einzelnen Länder noch große Unterschiede in dieser Hinsicht vorherrschen. So seien beispielsweise in Frankreich die genutzten Breitbandanbindungen in städtischen und ländlichen Regionen nahezu gleich hoch, während es etwa in Deutschland am Land noch größere Breitbandlücken gebe.

"Wir erleben derzeit in Deutschland ein starkes Wachstum an Breitbandinternetanbindungen", erklärt Michael Schmid, Consultant beim Strategieberatungsunternehmen Goldmedia. Man habe inzwischen mit einer Penetration von 24 Prozent der Einwohner zum europäischen Mittelfeld aufschließen können. "Obwohl der internationale Vergleich zeigt, dass einige Länder Europas in dieser Hinsicht bereits deutlich weiter entwickelt sind als Deutschland, sind wir kein schwaches Land in punkto Breitbandpenetration mehr", betont Schmid. Erschwerend wirke sich in diesem Zusammenhang allerdings der nur mäßig ausgeprägte Wettbewerb zwischen den einzelnen Infrastrukturen TV-Kabel, DSL und Wireless aus. "Während der interne Wettbewerb zwischen den einzelnen Anbietern in Deutschland recht gut funktioniert, mangelt es noch an einem ausreichenden Wettbewerb zwischen den einzelnen Infrastrukturen", kritisiert Schmid.

Trotz einiger Unterschiede ist die Situation in Deutschland in vielen Punkten mit den Entwicklungen der europäischen Nachbarn vergleichbar. Sinkende Preise führen zu immer geringeren Umsätzen pro Kunde. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach attraktiven Breitbandprodukten mit höheren Übertragungsgeschwindigkeiten. Der Markt kommt dadurch zunehmend unter Druck. Nach Angaben der EU-Kommission beläuft sich der Wert des europäischen Telekommunikationsmarkts derzeit insgesamt auf rund 300 Mrd. Euro. Das entspricht einem Anteil am gesamten Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union von zwei Prozent. (pte)
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