Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
26.02.2017 | 10:30 | Verkaufserlöse 

Erlösanteil der Landwirte drastisch gesunken

Bonn - Der Anteil der landwirtschaftlichen Verkaufserlöse an den Verbraucherausgaben für Nahrungsmittel inländischer Herkunft sind von 48 % Anfang der siebziger Jahre auf nur noch 22 % im Jahr 2015 gesunken.

Landwirtschaft Erlöse
(c) proplanta
Mithin erhält der Landwirt von einem Euro an Verbraucherausgaben für Lebensmittel noch 22 Cent. Darauf hat der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) hingewiesen. Bei Milch- und Milcherzeugnissen habe der Anteil 2015 genau bei 38 % gelegen, bei Fleisch und Fleischwaren bei rund 18 %. Am niedrigsten sei der Erlösanteil bei Brotgetreide und Brotgetreideerzeugnissen mit knapp 5 %. Entsprechend stellen laut RLV die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise für Backweizen nur noch einen geringen Kostenfaktor bei der Brotherstellung dar. So entfielen bei einem Brötchen weniger als 7 % des Verbraucherpreises auf den Getreideanteil. Für die Herstellung eines Brötchens benötige der Bäcker etwa 34 g Mehl, was bei einem Ausmahlungsgrad von etwa 75 % etwa 45 g Weizen entspreche. Um den Brötchenpreis um nur 1 Cent anzuheben, müsste sich der Getreidepreis verdoppeln, so der RLV.

Schwerwiegender in der Preiskalkulation der Bäcker wirkten sich dagegen die Kosten für Energie und Löhne aus. Der Verband wies auch darauf hin, dass sich von 1950 bis 2015 der Nettostundenverdienst eines Industriearbeiters auf mehr als das 23-Fache erhöht habe, die Brotpreise dagegen nur um das Elffache. Deshalb habe sich der Industriearbeiter im Jahr 2015 für seinen Stundenlohn mehr als doppelt so viel Brot kaufen können als noch vor 65 Jahren. Der Weizenerzeugerpreis habe 2015 in etwa auf dem Niveau von 1950 gelegen; bezogen auf das Endprodukt habe der Landwirt hier nur rund 7 % erlöst, verglichen mit noch zwei Drittel des Brotpreises im Jahr 1950.
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Rohmilchpreise in Deutschland zu niedrig

 Agrarpreise 7,7 Prozent niedriger als im Vorjahr

 Biomilchpreis ist zu niedrig

 Agrar-Erzeugerpreise 2023 stabil

 Schweizer Bauernverband hält höhere Agrarpreise für zwingend

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger