Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
06.09.2011 | 07:36 | EHEC-Folgen 

EU könnte Einfuhrverbot für Sprossensamen bald lockern

Brüssel - Nach dem Ende der EHEC-Epidemie könnte die EU das seit zwei Monaten geltende Einfuhrverbot für bestimmte Sprossensamen aus Ägypten bald lockern.

Sprossen
Experten aus den Mitgliedsstaaten werden Ende September darüber beraten. Das sagte der Sprecher des EU-Verbraucherschutzkommissars John Dalli am Montag in Brüssel.

Möglicherweise könne man den Importstopp auf einige Sprossensamen eingrenzen. «Zeitlich ist das Verbot bis 31. Oktober befristet, an ein vorzeitiges Ende wird nicht gedacht», sagte der Sprecher.

Das Einfuhrverbot gilt derzeit nicht nur für ägyptische Bockshornklee-Samen, die für den EHEC-Ausbruch in Deutschland und Frankreich verantwortlich gemacht werden, sondern unter anderem auch für Sojabohnen und Ölsamen zur Sprossenherstellung.

Anfang Juli hatte die EU deren Import aus Ägypten untersagt; bereits gelieferter Bockshornklee-Samen musste vom Markt genommen werden. Die ägyptische Regierung hatte dagegen protestiert, immerhin exportierte das Land 2010 rund 49.000 Tonnen dieser Samen im Wert von 56 Millionen Euro in die EU.

Experten der EU hatten sich jüngst vor Ort in Ägypten ein Bild der Lage gemacht. «Ihr Abschlussbericht ist noch nicht veröffentlicht», sagte der Kommissionssprecher. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins «Focus» hatten die Inspekteure dabei keine Hinweise auf eine Kontaminierung von Sprossensamen mit EHEC und ähnlichen Darmkeimen gefunden. Trotz des positiven Berichts verlange die EU von den ägyptischen Behörden aber mehr Tests, hieß es aus Brüsseler EU-Kreisen.

Der zuvor unbekannte aggressive EHEC-Erreger war im Mai in Deutschland erstmals aufgetaucht. Fast 4.000 Menschen infizierten sich nach EU-Angaben in Europa mit dem Keim; Dutzende starben. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung