Unterdurchschnittliches Schlachtschweineangebot ausreichend für Bedarf der Schlachtunternehmen - Aktuelle Notierungen meist stabil - VEZG-Preis mit 2,30 Euro seit fünf Wochen unverändert - Danish Crown senkt Ankaufspreis erneut - In Spanien werden die Schweine nach dem Sommer wieder schwerer und zahlreicher. (c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Das Lebendangebot lag weiterhin klar unter dem Vorjahresniveau, doch reichte es bei eher verhaltener Fleischnachfrage für den Bedarf der Schlachter aus. Die Folge waren überwiegend unveränderte Schlachtschweinenotierungen.
In Deutschland ließ die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Fleisch ihren Leitpreis bei 2,30 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) stehen; die Schlachtunternehmen hatten zuvor erneut eine Korrektur nach unten gefordert. Im Norden war laut Analysten das Schweineangebot gut ausreichend, im Süden war es knapper verfügbar.
Der Absatz von Schweinefleisch im Inland nahm etwas zu, von einer schwungvollen Nachfrage konnte aber nicht gesprochen werden. Die Verkaufspreise für Teilstücke lagen meist auf dem Vorwochenniveau. In Österreich ließ der Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) seine Leitnotierung für Schlachtschweine mit 2,37 Euro/kg SG auf einem ausgeglichenen Markt ebenfalls stabil.
In Belgien fiel das Lebendangebot zuletzt größer aus; der negative Abstand zum Vorjahr hat sich auf rund 3 % verringert. Die Wirkung des zu Jahresbeginn umfangreichen Ferkelexports nach Spanien mit anschließender Verknappung des heimischen Mastschweineangebots werde nun weniger spürbar, hieß es in Belgien. Die dortigen Schlachtunternehmen zahlen unveränderte Preise. Auch in Frankreich und den Niederlanden blieben die Schlachtschweinenotierungen zuletzt stabil.
Abschläge in Spanien und Dänemark
Es gab jedoch auch EU-Staaten, wo die Schlachtschweinepreise weiter fielen. So kürzte Danish Crown (DC) seine Auszahlungsleistung um umgerechnet 2,7 Cent auf einen Basispreis von 1,70 Euro/kg /SG. Zwar berichtete das Unternehmen, dass die Schweinefleischpreise in Europa Anzeichen einer Stabilisierung zeigten. Die erwartete Belebung des Verbrauchs sei nach den Sommerferien bisher aber kaum spürbar. Zudem seien die Exporte in Drittländern nach wie vor gering.
Auch in Spanien setzte sich der Preisverfall fort; die Schlachtschweinenotierung am Mercolleida gab um 2,5 Cent auf 1,858 Euro/kg Lebendgewicht (LG) nach. Ein Grund hierfür war die erstmalige Zunahme der Schlachtgewichte nach dem heißen Sommer um gut 600 g, was aus Sicht der Schlachtbetriebe die saisonale Trendwende mit einem zunehmenden Lebendangebot einleitet. Die verfügbare Menge an Schweinen blieb jedoch begrenzt.
Langsam beginnen die spanischen Schlachtunternehmen wieder auf eine Woche mit fünf Schlachttagen umzustellen, agieren dabei aber vorsichtig, um den Preisverfall am Lebendmarkt nicht zu stoppen. In Italien zog - etwas überraschend - der Leitpreis für Schlachtschweine um 1,3 Cent/kg LG an.
Zwar herrscht weiter Unsicherheit wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im wichtigen Produktionsgebiet der Lombardei, doch wurde positiv gewertet, dass die Fälle auf die Provinz Pavia beschränkt blieben.
EU-Preis unter 2,30 Euro je Kilogramm
Bezogen auf die gesamte EU hatten die Schlachtschweinepreise in der Woche zum 10. September weiter nachgegeben. Laut Kommission wurden Tiere der Handelsklasse E im Mittel aller Mitgliedstaaten mit 229,23 Euro/100 kg SG abgerechnet; das waren 2,01 Euro oder 0,9 % weniger als in der Vorwoche. Hierzu trugen die Schlachtunternehmen in Frankreich und Spanien wesentlich bei, die ihre Auszahlungsleistung um 2,3 % beziehungsweise 1,8 % kürzten.
Zu Preisabschlägen zwischen 1,2 % und 1,7 % kam es in Portugal, Rumänien, Österreich und Belgien. Moderater fiel das Minus mit 0,4 % bis 0,6 % in Dänemark, Tschechien, Polen und den Niederlanden aus. In Deutschland, Luxemburg und Irland blieben die Schlachtschweinepreise unverändert. Die vier EU-Länder, in denen sich die Mäster über einen Anstieg der Auszahlungspreise zwischen 0,7 % und 1,6 % freuen konnten, waren Estland, Slowenien, die Slowakei und Lettland.