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27.07.2012 | 09:00 | Futterkosten 

Futtermittelpreise steigen weiter

Bonn - Die Futtermittelpreise steigen auch zur Erntezeit weiter an.

Futtermittel
(c) proplanta
So verteuerte sich Endmastfutter für Mastschweine seit Dezember 2011 um 16 Prozent oder 41 Euro auf 289 Euro je Tonne im Juli.

Nach Berechnung der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) legte auch der Einkaufspreis von Milchleistungsfutter für die Landwirte im Bundesmittel in den vergangenen sieben Monaten um 15 Prozent oder 33 Euro auf 254 Euro je Tonne zu. Beim Geflügelfutter für Legehennen war die Preissteigerung mit 42 auf 324 Euro je Tonne ebenfalls deutlich (+15%) zu spüren.

Auch in den kommenden Monaten müssen sich die Tierhalter auf hohe Futtermittelkosten einstellen. Vor allem der Sojapreis hat großen Einfluss, da Soja als wichtiger Eiweißlieferant für Futtermittel benötigt wird. Seit Wochen tendieren die Kurse für Sojabohnen steil aufwärts, da schon weit vor dem Erntetermin in den USA die Ertragserwartungen stetig nach unten revidiert wurden.

Der Mittlere Westen der USA leidet derzeit unter einer Dürre, der längsten seit 56 Jahren. Nach aktuellen Prognosen soll die diesjährige Erntemenge der USA bei etwa 83 Millionen Tonnen liegen und das geringe Ergebnis des Vorjahres somit noch unterschreiten. In der Folge überschritten die Terminmarktnotierungen für Sojabohnen in Chicago im Juli die 500-Euro-Marke und auch die Sojaschrotkurse stiegen auf ein Allzeithoch.

Durch die anhaltende Dürre in den USA kommt es dort bei der Maisernte zu erheblichen Einbußen. Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums sind zum jetzigen Zeitpunkt bereits 30 Prozent der Maisernte sehr stark geschädigt. Erhöht wird das Ausmaß der Ertragsausfälle durch Schädlingsbefall. Dies wird sich auf die internationalen Futtermittelmärkte stark auswirken und das Angebot an Futtermittel verknappen.

In Russland wird die Getreideernte durch Dürren und anderorts durch Überflutungen geschmälert. Die Getreideertragsprognosen für Argentinien und Australien fallen ebenfalls geringer aus als im Vorjahr.

Neben den Terminmarktkursen hat auch die Währungsentwicklung preistreibende Wirkung auf die Rohstoffimporte. Der Euro hat aufgrund der anhaltenden Schuldenkrise in der EU gegenüber dem US-Dollar deutlich an Boden verloren. Auch wenn dies die Exporte fördert, Importware wie Sojaschrot verteuert es zusätzlich. (ami)


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Einkaufspreise für Mischfutter
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