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19.12.2022 | 11:12 | Müllaufkommen 
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Neue Rekordmenge an Haushaltsabfällen im Jahr 2021

Wiesbaden - Im Jahr 2021 ist das Abfallaufkommen der privaten Haushalte in Deutschland weiter gestiegen: Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurden pro Kopf 483 Kilogramm Haushaltsabfälle eingesammelt.

Haushaltsabfall
(c) proplanta
Das waren 6 Kilogramm mehr als im ersten Corona-Jahr 2020, als das Pro-Kopf-Aufkommen um 19 Kilogramm gegenüber dem Jahr 2019 gestiegen war (2019: 457 Kilogramm). Insgesamt wurden im Jahr 2021 bei den Haushalten 40,2 Millionen Tonnen Abfälle eingesammelt und damit rund 1,5 % oder 0,6 Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr. Das Aufkommen an Haushaltsabfällen stieg damit auf den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2004.

Mehr als die Hälfte der eingesammelten Haushaltsabfälle waren Wertstoffe und Bioabfälle

Deutlich mehr als die Hälfte (59 %) der im Jahr 2021 eingesammelten Haushaltsabfälle waren getrennt gesammelte Wertstoffe (31 %) und Bioabfälle (28 %). Rund ein Drittel (33 %) des Abfallaufkommens war Rest- oder Hausmüll, Sperrmüll machte 8 % aus und sonstige Abfälle wie beispielsweise Batterien und Farben summierten sich auf weniger als 1 %.

Leichter Rückgang bei den Wertstoff- und Hausmüllmengen

Das Pro-Kopf-Aufkommen bei den Wertstoffen, zu denen unter anderem Papier, Pappe, Plastik- und Metallverpackungen oder Glas zählen, sank 2021 gegenüber dem Vorjahr um 3 Kilogramm auf 149 Kilogramm. Insgesamt wurden 12,4 Millionen Tonnen Wertstoffe eingesammelt (2020: 12,6 Millionen Tonnen). An Rest- oder Hausmüll wurden 13,3 Millionen Tonnen eingesammelt. Das waren 159 Kilogramm pro Kopf und damit 1 Kilogramm weniger als im Vorjahr. Zu diesen Abfällen zählt alles, was nicht in die Wertstoff- oder Biotonne kann oder speziell entsorgt werden muss.

134 Kilogramm Bioabfälle pro Person eingesammelt

Die eingesammelte Menge an Bioabfällen von rund 11,2 Millionen Tonnen stieg 2021 im Vergleich zum Vorjahr um rund 0,5 Millionen Tonnen. Dies entsprach einem Pro-Kopf-Aufkommen von 134 Kilogramm und war eine Steigerung um 6 Kilogramm pro Kopf im Vergleich zu 2020, als das Pro-Kopf-Aufkommen ebenfalls um 6 Kilogramm gegenüber 2019 gestiegen war. Zu den Bioabfällen zählen alle getrennt gesammelten biologisch abbaubaren Abfälle wie beispielsweise Pflanzenabfälle und Essensreste.

Anstieg beim Sperrmüll und den sonstigen Abfällen

Das Sperrmüllaufkommen stieg 2021 um 3 Kilogramm auf 37 Kilogramm pro Person. Insgesamt betrug die Sperrmüllmenge 3,1 Millionen Tonnen (2020: 2,8 Millionen Tonnen). Das war der höchste Wert seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2004. Bei den sonstigen Abfällen stieg die Pro-Kopf-Abfallmenge auf 3 Kilogramm (2020: 2 Kilogramm).
destatis
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Kommentare 
Wegener schrieb am 21.12.2022 20:36 Uhrzustimmen(16) widersprechen(3)
Ja Hallo,
ist ja sehr interessant mal so ein paar Zahlen hinzuschmeissen...und dann gleich einen Reisser daraus zu machen.
Zu hinterfragen wäre:
-Es ist bekannt, dass früher viel Biomüll im Hausmüll war. Durch weitere Einführung von Biotonnen, einem erhöhten Bedarf an Biotonnen aufgrund von erhöhtem Bioabfall hinsichtlich z.B. einer anderen Ernährung (Corona-Zuhause-Kochen, Vegie-Stream etc.) steigt die Bioabfallmenge. Dieses war früher zumindest anteilig im Hausmüll, da es weit geringer war. Und, wenn man dann eine Biotonne hat, dann schmeisst man da auch das hinein, was man früher an den Gartenzaun geschmissen hat. Entsprechend wird sie auch ausgenutzt. Ist ja auch nicht schlecht, wenn es dann einen Verwertungsweg geht.
-Viele waren/sind jetzt zuhause im Homeoffice! Der Müll, der früher in der Firma weggeschnissen wurde, wird jetzt zuhause privat entsorgt. Man müsste da eigentlich eine gewerbliche Menge gegenrechnen.
-Beim Sperrmüll ist defintiv der Corona-Effekt ausschlaggebend! Alle haben in den Jahren (2020, Anfang 2021) investiert und sich auf zuhause eingerichtet. Danach wurde das Geld für den Urlaub ausgegeben.

Ich denke die Zahlen sind zu hinterfragen und die Überschrift passt überhaupt nicht!
Zuviel Müll wird sowieso produziert!
Beste Grüße und schöne Feiertage!
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