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15.05.2022 | 09:50 | Käsemarkt 

Nur Käsenotierungen ziehen noch an

Bonn - Während bei Butter und Milchpulver der Höhepunkt des langanhaltenden Preisanstiegs erreicht oder bereits überschritten ist, konnten die Käsenotierungen vergangene Woche weiter zulegen.

Käsemarkt
(c) proplanta
Das liegt auch daran, dass Schnitt- und Hartkäse oft in langfristigsten Kontrakten gebunden ist und Preisanpassungen erst mit Verzögerung nach neu verhandelten Kontrakten wirksam werden.

So machte an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten die amtliche Notierung für Emmentaler und Viereckhartkäse am Mittwoch (11.5.) einen regelrechten Satz nach oben; sie stieg im Spannenmittel um rund 68 Cent auf 5,40 Euro/kg bis 6,20 Euro/kg.

Zuvor war sie seit Mitte März unverändert geblieben, während in dieser Zeit andere Milchprodukte kräftig zulegten. Ähnliches galt für die Käsespezialität Allgäuer Emmentaler aus Rohmilch, deren unterer Notierungswert in Kempten um 50 Cent auf 6,50 Euro heraufgesetzt wurde, der obere um 20 Cent auf 7,30 Euro/kg. Laut Börse gab es eine sehr gute Nachfrage für Hartkäse, die nicht immer voll bedient werden konnte.

Auch die Schnittkäsenotierung in Hannover zog weiter an. Gouda und Edamer als Blockware wurde um 10 Cent auf 4,90 Euro/kg bis 5,30 Euro/kg nach oben korrigiert. Bei der Brotware hob die amtliche Kommission den unteren Notierungswert um 10 Cent auf 5,10 Euro/kg an.

Unverändert blieben hingegen die bereits auf sehr hohem Niveau liegenden Notierungen für Päckchen- und Blockbutter in Kempten. Hier wurde von einer normalen Nachfrage für die abgepackte Ware und einem vermehrten Interesse für lose Butter berichtet. Am Markt für Magermilchpulver gaben - von einem Rekordniveau im April kommend - die Preise vergangene Woche weiter nach.

Laut Kemptener Börse erlöste die Lebensmittelware zwischen 4,02 Euro/kg und 4,38 Euro/kg; das waren im Spannenmittel 12,5 Cent weniger als in der Vorwoche. Die Futtermittelqualitäten verzeichneten im Verkauf im Schnitt einen Abschlag von 7,5 Cent und wurden zwischen 3,86 Euro/kg bis 3,91 Euro/kg gehandelt.

Laut Zentraler Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) war die Nachfrage für Magermilchpulver am Weltmarkt verhalten, teilweise auch wegen der Corona-Lockdowns in China. Auf dem ruhigen Vollmilchpulvermarkt konnten sich die Verkaufspreise dagegen bei einem geringen Angebot halten. Das galt laut Kemptener Börse auch für Molkenpulver in Lebensmittelqualität, während beim Verkauf der Futtermittelware die Preise um gut 5 Cent auf 1,28 Euro/kg bis 1,32 Euro/kg fielen.
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Großhandelspreise für Milchprodukte in Deutschland
AgE
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