Dabei sollen in erster Linie Kommunen beraten und auf ihrem Weg zur stärkeren Nutzung der vielerorts vorhandenen regenerativen Energiepotenziale begleitet werden. Ziel ist es, noch in diesem Jahr 50 plus X kleine Städte und Gemeinden zu Bioenergieregionen zu entwickeln.
"Wege zum Bioenergiedorf" und "Bioenergiedörfer Mecklenburg-Vorpommern - Chancen für den ländlichen Raum durch Wertschöpfung und Teilhabe" sind die Schwerpunktthemen einer Veranstaltung, die die Akademie für Nachhaltige Entwicklung M-V am 19. und 20. März 2010 im Überregionalen Ausbildungszentrum in Waren/Müritz durchführt. Mehr als 180 Bürgermeister, Gemeindevertreter, Landwirte, Mitarbeiter von Verwaltungen u. a. haben ihre Teilnahme zugesagt.
"Diese hohe Teilnehmerzahl zeigt mir, auf welch großes Interesse die nachhaltige Nutzung erneuerbarer Energien gerade auch auf dem Land spielt. Unser Ziel muss es sein, eine
Energieversorgung im ländlichen Raum umweltfreundlich und zu bezahlbaren Preisen sicherzustellen. Dafür sind Bioenergiedörfer der richtige Weg, sie sind eine Chance für den ländlichen Raum. Die Nutzung einheimischer Energieträger wie Wind, Sonne,
Biomasse oder Geothermie ist nicht nur gut für den
Klimaschutz, sondern sie sichert auch die Wertschöpfung im Land - Arbeit, Einkommen, Steuern. Das Geld bleibt sozusagen im Dorf: beim Bauern, bei der Bürgersolaranlage, bei den Bürgerwindparks", sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till
Backhaus gestern in Schwerin im Vorfeld der ANE-Tagung.
Im Mai 2009 hatte der Landwirtschafts- und Umweltminister grünes Licht für das Projekt "Coaching Bioenergiedörfer" gegeben. Dabei werden Kommunen durch die ANE auf ihrem Weg zur stärkeren Nutzung vorhandener regionaler Energiepotenziale begleitet. Im Rahmen des Coachings werden beispielsweise die Potenziale der Gemeinde erarbeitet und darauf aufbauend ein Konzept definiert. Darüber hinaus werden Fördermöglichkeiten aufgezeigt sowie fachliche Begleitung und Unterstützung vermittelt. Das Projekt wird mit 194.000 Euro aus dem Zukunftsfonds Mecklenburg-Vorpommern unterstützt.
"Im Bundesvergleich verfügt Mecklenburg-Vorpommern über eher kleine Gemeindestrukturen. Gerade für ehrenamtliche Bürgermeister ist es oftmals sehr schwierig, beispielsweise die Förderkulisse auf der Bundesebene zu erfassen und geeignete Fördermöglichkeiten zu finden. Das Landwirtschafts- und Umweltministerium wird gemeinsam mit der ANE und dem Institut für angewandtes Stoffstrommanagement hierbei Unterstützung geben. Damit nicht 50 plus X mal das Rad neu erfunden wird, werden wir im September einen sogenannten Clusterantrag beim Bundesumweltministerium stellen, um Fördermittel aus der Klimaschutzinitiative zu erhalten", teilte Minister Backhaus mit.
Insbesondere in der Startphase ist es wichtig, dass die Akteure innerhalb der Region aufeinander zugehen und Netzwerke bilden. Landwirte, Bürgermeister, Förster, Wärmeerzeuger und –abnahmer, sie alle sind an einen Tisch zu bringen. "Das ist bei weitem nicht selbstverständlich", so Minister Backhaus. "Um diesen Prozess zu unterstützen und zu beschleunigen, haben wir ein
Förderprogramm zur finanziellen Unterstützung lokaler Nachhaltigkeitsnetzwerke aufgelegt."
In Vertretung von Dr. Till Backhaus wird der Leiter der Abteilung "Landwirtschaft und Agrarstruktur" im Landwirtschafts- und Umweltministerium Dr. Jürgen Buchwald mit einem Grußwort am 19. März die Konferenz eröffnen. (PD)