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24.10.2023 | 01:04 | Waldschutz 

Keine Waldrodungen für große Solaranlagen

Dresden - Die sächsischen Grünen lehnen Waldrodungen zur Errichtung großer Solaranlagen strikt ab. «Die Waldflächen in Sachsen müssen dringend erhalten und gemehrt werden», sagte der Landtagsabgeordnete Volkmar Zschocke im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

Solarstrom
Wenn Pläne zur Errichtung von Solaranlagen mitten im Wald auftauchen, regt sich schnell Protest. Im Juli hatten Naturschutzverbände und forstliche Vereine in Sachsen den Bau und Betrieb von Photovoltaik im Wald für nicht akzeptabel erklärt. Auch die Grünen sind dagegen. (c) danielschoenen - fotolia.com
Auch Schadensflächen gelte es wieder aufzuforsten. «Klimaschutz ist Waldschutz, aber Waldschutz ist auch Klimaschutz. Beide Ziele dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.» Als Parlamentarier kämpfe er deshalb dafür, Photovoltaik-Anlagen vorrangig auf Gebäuden, Parkplätzen, versiegelten oder brachliegenden Flächen und auch in sinnvoller Verbindung mit landwirtschaftlicher Nutzung zu errichten.

Zschocke verwies auf die Zuständigkeiten bei Solarprojekten im Wald: «Über den Bau von Solaranlagen entscheiden zuallererst die Flächeneigentümer. Daher appelliere ich an die Kommunen, Kirchen und alle anderen, die Waldflächen besitzen, keinen Wald für großflächige Solaranlagen zu opfern. Der Sachsenforst als Staatsbetrieb stellt zum Beispiel keine Flächen für PV-Anlagen zur Verfügung.» Zschocke hält den genauen Blick auf konkrete Vorhaben für wichtig: «Häufig wird argumentiert, dass es sich bei der betroffenen Fläche nicht um wertvolle Waldbestände handeln würde. Eine Waldfläche bleibt aber eine Waldfläche - auch wenn dort aufgrund von Schadereignissen im Moment kein intakter Wald vorhanden ist.»

Im Juli hatten elf Verbände einen Stopp von Rodungen für Solaranlagen im Wald gefordert. «Der Bau und Betrieb von Photovoltaik im Wald ist für uns nicht akzeptabel. In Zeiten der Klimakrise müssen der Schutz und Erhalt von Wäldern das oberste Ziel sein», erklärten die Verbände. Schon jetzt sei der Wald in vielen Teilen Deutschlands durch die Folgen des Klimawandels deutlich geschwächt und geschädigt.

An vielen Stellen sogar so sehr, dass die Ökosystemleistungen nicht mehr hinreichend erbracht werden könnten. «In solchen Zeiten Wald zu roden, um PV-Anlagen zu bauen, ist absurd, zumal es genug Flächen gibt, die für eine Bebauung besser geeignet sind», erklärte Maria Vlaic, Vorsitzende des Naturschutzbundes Deutschland in Sachsen.
dpa/sn
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