(c) proplanta Sein Buch «Beständiger Wandel: Landwirtschaft und ländliche Gesellschaft in Mecklenburg von 1900 bis 2000» sei ein Meilenstein für die Wirtschafts- und Sozialgeschichte im Nordosten, teilte eine Sprecherin des Annalise-Wagner-Stiftung am Mittwoch in Neubrandenburg mit.
In dem 800-Seiten-Werk verdeutlicht Niemann, wie unterschiedlich die Betriebsformen und Besitzverhältnisse in den historischen Landesteilen - Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz - einst waren und welche Auswirkungen das auf das Zusammenleben auf dem Lande hatte und bis heute hat.
Dabei geht Niemann auch auf Auswirkungen von Weltwirtschaftskrise, Kriegen, Bodenreform in den ehemaligen Bezirken Schwerin, Rostock und Neubrandenburg nach 1945 und die Privatisierung von Äckern, Weiden und Wäldern nach 1990 ein. So konnten Adlige und andere Großgrundbesitzer Anfang des 20. Jahrhunderts auch weitgehend bestimmen, wo und wie Landarbeiter und ihre Familien lebten. Dargestellt wird auch die Entwicklung im Nationalsozialismus.
Der 1971 in Parchim geborene Niemann leitet das Ressort Moderne deutsche Agrargeschichte am Historischen Institut der Universität Rostock. Der mit 2.000 Euro dotierte Preis sollte am Donnerstagabend in Neubrandenburg übergeben werden. Er wird seit 1992 verliehen, gilt als erster MV-Kulturpreis und erinnert an die Heimatforscherin und Autorin Annalise Wagner (1903-1986) und ihr Archiv über Kultur und Literatur in Mecklenburg-Strelitz.
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