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07.05.2014 | 07:39 | Aktueller Rat zum Pflanzenschutz 

Auf Pilzkrankheiten in Wintergetreide achten

Dresden - Im Winterweizen hat sich Septoria tritici inzwischen örtlich und sortenspezifisch weiter ausgebreitet. Der Befall ist bereits auf die derzeit 3. Blattetage und bei Seitentrieben schon bis auf die 2. Blattetage angestiegen.

Pilzkrankheiten Wintergetreide
(c) proplanta
Mehltauanfällige Sorten zeigen verstärkten Stängelmehltau. Außerdem ist bei pfluglosen Weizen nach Weizen auf DTR-Blattdürre zu achten. Der Gelbrost wurde auch im Winterweizen auf weiteren Flächen festgestellt.

Im Winterroggen herrschen weiterhin überwiegend günstige Infektionsbedingungen für Braunrost vor und entsprechend dem sachsenweiten Monitoring auf Blattkrankheiten ist ein weiterer Anstieg von Braunrost festzustellen. Kontrollen sollten deshalb erneut erfolgen. Der optimale Behandlungszeitraum gegen Braunrost erstreckt sich von BBCH 47 bis 61.

Auf Grund der wechselhaften Witterung ist mit einem weiteren Anstieg beim Krankheitsbefall in allen Getreidearten zu rechnen. Deshalb sind intensive Befallskontrollen notwendig. In allen Wintergetreidearten sind bereits die Eiablage und erste Larven vom Getreidehähnchen in unterschiedlicher Stärke festzustellen.

Der Mais beginnt aufzulaufen. Auf Flächen, wo keine entsprechende Saatgutinkrustierung erfolgte und eine erhöhte Gefährdung vorliegt (wie u. a. Grünlandflächen neben Mais, windgeschützte Lagen), sollte besonders auf die Fritfliege geachtet werden. Die Flugaktivität der Fliege ist sehr schwierig zu überwachen. Hier ist nur eine Kontrolle auf die Eiablage möglich. Die länglichen, weißen Eier befinden sich in der Regel am Grund des jungen Keimlings.

Bis zum 3-Blattstadium ist die Anwendung von Karate Zeon oder Trafo WG möglich. Der Behandlungserfolg ist maßgeblich vom optimalen Anwendungstermin abhängig. Die Präparate wirken nicht systemisch und müssen deshalb die aus den Eiern schlüpfenden Larven treffen, bevor sich diese wieder in die Pflanze eingebohrt haben.

Bei den Wintererbsen hat die Besiedlung durch die Grüne Erbsenblattlaus begonnen. Zum Teil konnte schon beginnende Koloniebildung beobachtet werden. Auch hier gilt der Bekämpfungsrichtwert von 10 bis 15 Blattläuse je Trieb! Zu beachten ist, dass sich die Blattläuse auch in den zusammengefalteten Blättern an den Triebspitzen befinden können.

Bei Möglichkeit sollte die Behandlung der Blattläuse bis zur Vollblüte hinausgezögert werden, damit gleichzeitig der Erbsenwickler mit erfasst werden kann. Ein Zuflug durch den Erbsenwickler wurde noch nicht festgestellt.

Quelle: Dr. Michael Kraatz / LfULG Dresden

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