Nach Verbandsumfragen sind landesweit insgesamt bis zu 150.000 ha Wiesen und Weiden betroffen. „Für reine Grünlandbetriebe ist das eine echte Katastrophe“, betonte der Vorsitzende des Landvolk-Grünlandausschusses, Dr. Karsten Padeken.
Nach seiner Beobachtung befinden sich auf jeder zweiten Wiese oder Weide Tausende von Mäusen und würden dort Totalschäden verursachen. Sie fräßen das Gras, aber auch die Wurzeln ab; die Pflanzen würden bei trockenem Wetter sofort absterben.
„Auf diesen Weiden wächst einfach kein Futter mehr, die Landwirte können dort im Frühjahr kein Gras für den kommenden Winter ernten, sie können auch ihre Kühe nicht auf die Weide schicken“, erläuterte Padeken. Für die geschädigten Tierhalter sei das katastrophal, da die Futtervorräte für die aktuelle Winterfütterung nach zwei Trockenjahren eh kaum noch ausreichten. Besonders betroffen seien reine Grünlandbetriebe, die keinen Mais als Alternative anbauen könnten. Im Zweifel müssten Tierbestände verringert werden, da die Futterbasis jetzt zur Neige gehe.
„Für einige Betriebe haben die Mäuseschäden ein Ausmaß angenommen, das ihre Existenz akut bedroht“, so Padeken, der darauf verwies, dass nach Nässe und Trockenheit die Milchbauern nun schon im vierten Jahr vor unvorhersehbaren Problemen stünden.
Die massenhaft auftretenden Feldmäuse wanderten zudem in bislang nicht betroffene Flächen ab, wenn ihre Nahrungsgrundlage zur Neige gehe. Mit einer Bodenbearbeitung der zerstörten Grasnarbe ließen sich die
Wühlmäuse deutlich eindämmen, berichtete der Grünlandexperte.
Mit Neuansaaten müssten die Landwirte dann zumVegetationsbeginn ihre Wiesen und Weiden für das Frühjahr wiederherrichten, damit sie dort überhaupt noch die Chance auf eine Futternutzung ab Jahresmitte hätten. Damit verbunden sei ein erheblicher finanzieller Aufwand. Zuletzt war dem Landvolk zufolge eine solche Massenvermehrung von Mäusen in den siebziger und achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts beobachtet worden.