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28.02.2021 | 14:01 | Frühjahrsgeschäft 

Gärtner in Thüringen dürfen Frühjahrsblüher verkaufen

Erfurt - In den Gärtnereien ist der Frühling eingezogen - von Montag an können die Thüringer die Blütenpracht von Primeln, Stiefmütterchen und anderen Frühjahrsblühern genießen.

Frühjahrsblüher
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Primeln, Stiefmütterchen, Tausendschönchen - Zehntausende Frühjahrsblüher sind in Thüringens Gärtnereien herangezogen worden - und dürfen jetzt trotz Lockdowns verkauft werden. (c) proplanta
«Wir sind froh, dass Gärtnereien, Bauschulen und Gartencenter jetzt wieder öffnen können», sagte der Geschäftsführer des Landesverbandes Gartenbau, Joachim Lissner, auf Anfrage in Erfurt. Die meisten anderen Bereiche mit Ausnahmen von Friseuren, Blumenläden, Fahrschulen sowie Schulen und Kitas sind in Thüringen weiterhin geschlossen.

Lissner begründete die Sondersituation der Gärtner mit ihrer Ware, die über die Wintermonate in den Gewächshäusern herangezogen wurde. «Wenn die Frühblüher jetzt nicht verkauft werden, dann müsste man sie kompostieren. Wir haben kein Produkt, das man acht Wochen lagern oder im nächsten Jahr verkaufen kann.»

Nach seinen Angaben gibt es rund 100 Gärtnereien und Baumschulen in Thüringen, die Zierpflanzen, aber auch Gemüsejungpflanzen, Obstbäume oder Sträucher verkaufen. Hunderttausende Pflanzen, die mit viel Aufwand und Energiekosten herangezogen worden seien, warteten auf Käufer. Nach einem langen Winter im Lockdown böten die Gärtner «etwas, was der Seele jetzt gut tut». Zudem werde Vorfreude auf die Bundesgartenschau in Erfurt geweckt, die Ende April eröffnet werden soll.

Die Gärtnereien und Gartencenter hätten sich auf die Wiederöffnung mit Hygienekonzepten vorbereitet. Ohnehin gäbe es viel Fläche in den Gärtnereien im Freien, aber auch in den Gewächshäusern. Abstand halten sei damit kein Problem. In einigen anderen Bundesländern, darunter Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, hätten Gärtnereien bereits seit einiger Zeit auf, so Lissner.

Nach Angaben des Verbandsgeschäftsführers ist die Lage der Gärtnereien angespannt. Wichtig seien jetzt Einnahmen, mit denen die Stromrechnungen bezahlt werden könnten - und dass das gekauft werden könne, was für die wichtige Beet- und Balkonpflanzensaison gebraucht werde.

Im Gartenbau gebe es erste Zeichen für eine Trendumkehr nach Jahren mit geringerer Anbaufläche. «Die Zahl der Betriebe und der bewirtschafteten Fläche ist stabil.» Es würden auch wieder Gärtnereien eröffnet, weil Pflanzen aus regionaler Produktion bei den Kunden zunehmend gefragt seien. Neben Zierpflanzen würden auch deutlich mehr Gemüsepflanzen abgesetzt.
dpa/th
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