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04.12.2015 | 14:10 | GVO 

Genraps versehentlich ausgesät

Kiel - In Schleswig-Holstein ist unbeabsichtigt auf einer kleinen Versuchsanbaufläche Raps mit nicht zugelassener gentechnischer Verunreinigung ausgesät worden.

Verunreinigtes Rapssaatgut
(c) proplanta
Wie das Umweltministerium heute (4. Dezember 2015) mitteilte, handelt es sich um konventionelles Winterrapssaatgut einer französischen Saatzuchtfirma. Darüber hatte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) als zuständige Bundesoberbehörde das MELUR informiert.

Nach Information des BVL wurde das verunreinigte Saatgut in Großbritannien sowie in mehreren EU-Staaten, darunter Deutschland, in Kleinpartien im Rahmen der Vorprüfung zur Sortenregisteranerkennung ausgesät. Der Nachweis betraf die gentechnische Veränderung OXY-235 von Raps, die in der EU weder für den Anbau noch für die Verwendung in Lebens- oder Futtermitteln zugelassen ist.

Schleswig-Holstein war von der Aussaat auf Flächen zu Anbauversuchen im kleinen Maßstab (Kleinparzellenanbau) mit einer Gesamtfläche von 90 m² betroffen. Die aus der Aussaat aufgewachsenen jungen Pflanzen aller betroffener Teilflächen wurden inzwischen vollständig – und damit vor einer Blüte – vernichtet. Ein Anbau von Raps im landwirtschaftlichen Sinne für die Lebensmittel- oder Futtermittelerzeugung oder als nachwachsender Rohstoff hat nicht stattgefunden.

Schleswig-Holstein ist seit 2012 erneut Mitglied des Europäischen Netzwerks Gentechnikfreier Regionen. Seit Jahren erfolgt in Schleswig-Holstein kein Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen auf den Flächen des Landes.

Das MELUR führt seit 2008 jedes Jahr ein Saatgutmonitoring auf Grundlage eines bundesweit abgestimmten Saatgut-Überwachungskonzepts durch. Alle bisher untersuchten Rapsproben ergaben keine Befunde gentechnischer Verunreinigung. Detaillierte Ergebnisse zu den Saatgutuntersuchungen sind im Landesportal Schleswig-Holstein zu finden).
Melur-Landsh
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