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24.10.2007 | 15:28 | Getreidevorräte 

Getreide knapp, aber nicht im Mangel

Berlin - Weltweit bleiben Weizen, Mais und Gerste knapp. Nach den letzten Schätzungen bleibt die Produktion von Weizen mit geschätzten 600 Millionen Tonnen hinter dem Ver­brauch in Höhe von 616 Millionen Tonnen zurück.

Weizenkörner
(c) proplanta
Das führt zu einem Abbau der Weizen­bestände auf 107 Millionen Tonnen, den niedrigsten Beständen seit 1975/1976, teilte der Deutsche Bauernverband (DBV) mit. Witterungsbedingt rückläufige Erträge hätten das Angebot geschmälert bei gleichzeitig ansteigender Nachfrage nach Getreide als Lebens- und Futtermittel. Das hat die Weltmarktnotierungen stabilisiert, erklärte der DBV.
 
Insgesamt stehen dem Verbrauch in Europa aber ausreichende Getreidemengen gegenüber: die Europäische Kommission schätzt den Verbrauch von Weizen auf 113,7 Millionen Ton­nen, verfügbar sind etwa 140 Millionen Tonnen. Der Vorwurf, dass Bioethanol zu einer Verknappung der Getreidemenge führt, ist nach Ansicht des DBV nicht gerechtfertigt. Der Verbrauch an Getreide zur Produktion von Bioethanol liegt mit 2 Millionen Tonnen bei 1,7 Prozent der erzeugten Weizenmenge und wird sich voraussichtlich im kommenden Jahr nicht nennenswert ändern. Zudem ist das Verbrennen von Getreide bis auf einzelne Aus­nahmen weiterhin untersagt. Verantwortlich für die höheren Getreidepreise ist die derzeitige globale Entwicklung auf den Weltmärkten und keineswegs der nur minimale Getreideeinsatz für die Bioenergieerzeugung, stellte der DBV fest.
 
Der Boom auf den internationalen Agrarmärkten zeigt aber auch Wirkung auf den Märkten für Produktionsmittel: Erwartungsgemäß hat die weltweit steigende Nachfrage nach Agrarrohstoffen auch die Preise für die Betriebsmittel steigen lassen. Die Preise für Dünge- und Pflanzenschutzmittel bewegen sich zwischen 10 und 50 Prozent über dem Vorjahres­monat, erklärte der DBV. Da gleichzeitig auch durch den Wegfall der Flächenstilllegung auf mehr Flächen Getreide wächst, liegt die Nachfrage bei Düngemitteln 10 Prozent über dem Vorjahresniveau. (DBV)
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