Insgesamt wurden rund 40,50 Millionen Tonnen Getreide eingefahren. Auch die Hektarerträge lagen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mit rund 61,5 dt/ha Getreide um 6,9 Prozent unter dem Durchschnitt.
Besonders in der ersten Hälfte dieses Erntejahres war die Witterung durch Extreme gekennzeichnet: Einem außerordentlich milden Winter folgte ein sommerlich warmer und trockener April. Deutschlandweit lagen die Temperaturen laut Deutschem Wetterdienst (
DWD) im April bei mindestens 11,7 Grad Celsius (°C) und somit um rund 4,4°C über dem Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990. An Niederschlägen wurden im April durchschnittlich lediglich vier Liter pro Quadratmeter registriert. Der Mai war hingegen durch sehr hohe Niederschläge gekennzeichnet. Im bundesweiten Durchschnitt fiel im Mai mit 126 Litern pro Quadratmeter fast die doppelte Niederschlagsmenge des vieljährigen Mittelwertes von 71 Litern pro Quadratmeter. Diese
Wetterkapriolen sind im Wesentlichen Ursache für die nur unterdurchschnittlichen Getreideerträge in diesem Jahr.
Die Getreidefläche betrug in diesem Jahr rund 6,58 Millionen Hektar, womit der niedrigste Stand seit 1995 erreicht ist. Der Anbau dient nach wie vor überwiegend Ernährungszwecken, zur Bioethanolerzeugung werden nur etwa 250 000 Hektar verwendet. Die wichtigste Getreideart mit einer Erntemenge von 20,74 Millionen Tonnen in 2007 bleibt der Winterweizen, gefolgt von
Wintergerste mit 8,36 Millionen Tonnen. Damit war nicht nur für die beiden wichtigsten Getreidearten ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, sondern ebenso für Hafer, Triticale, Sommer- und Hartweizen und das Menggetreide. Eine Ausnahme bilden jedoch die Körnermaiserträge, die eine Zunahme von rund acht Prozent gegenüber 2006 erfuhren. Hier konnten sich die Bestände nach der Frühjahrstrockenheit gut erholen.
Die Qualität schwankt sehr stark, ist aber insgesamt zufriedenstellend ausgefallen. Für Brot- und Futtergetreide liegen die
Erzeugerpreise in diesem Jahr 70 bis 90 Prozent über dem Vorjahresniveau. Allgemein wird eine stabile Preistendenz auf hohem Niveau erwartet, begünstigt durch die anhaltend hohe Nachfrage aus dem Bioenergiesektor. Bei
Braugerste ist der Markt aus der Inlandsproduktion unterversorgt. Auch die erneut unterdurchschnittlichen Erntemengen unter anderem in Osteuropa sorgen für ein gleichbleibend hohes Niveau der Erzeugerpreise. (
Proplanta)