Zwar geht nur noch ein kleiner Teil des Zuwachses auf das Konto von Biogas-Mais, der im vergangenen Jahr knapp 90.000 ha in Anspruch nahm, dennoch stößt der
Maisanbau gerade für diesen Zweck vermehrt auf Kritik bei Nichtlandwirten, denen der Flächenzuwachs stark ins Auge fällt. Doch die Landwirte haben Alternativen zu der Kultur entdeckt: Für die Biogaserzeugung eignet sich nämlich auch Getreide, das schon vor der Körnerreife noch im Juni als ganze Pflanze gehäckselt und einsiliert wird. Danach kann dann noch eine Zweitkultur auf der gleichen Fläche angebaut werden, beispielsweise Hirse oder Sonnenblumen, so dass eine zweite Ernte für die Biogasanlagen auf der gleichen Fläche möglich ist.
Ökonomisch ist die Rechnung für die Bauern zwar knapp, weil jede Kultur für sich weniger Ertrag als der Mais liefert und zweimal Arbeit und Kosten für die Bestellung anfallen, in der Summe wird aber in der Regel zumindest Gleichstand mit dem Mais erreicht. Andererseits profitiert die Umwelt von der Auflockerung der
Fruchtfolge, und auch dem Auge tut es gut – vor allem wenn die Bauern eine Mischkultur machen und noch etwas Blühendes mit aussäen. Immerhin wurden im vergangenen Jahr schon schätzungsweise 4.500 ha Acker in Niedersachsen für die Erzeugung von Getreide-Ganzpflanzensilage bestellt. (LPD)