Sorge hat Hermann Greif, Getreidepräsident des Bayerischen Bauernverbandes, besonders bei der wichtigsten Getreideart in Bayern: dem Winterweizen.
„Wir wissen, dass Hitzestress während der Weizenblüte zu einer verminderten Körnerzahl führt. Und in genau dieser Entwicklungsphase befand sich der Weizen in den Tagen der Hitzewelle. Das hat mit ziemlicher Sicherheit Ertrag gekostet, denn Weizen liebt kühle Temperaturen ähnlich wie unsere Fichtenwälder“, sagt Greif.
Auch die bayerischen Kartoffel- und Zuckerrübenfelder leiden unter der Hitze. „Ab einer Temperatur von über 30 °C stellt die Kartoffel das Wachstum ein. Das kann in der jetzt anstehenden Phase des Knollenansatzes richtig Ertrag kosten“, betont der Getreidepräsident.
Für die kommenden Wochen hofft Greif auf ausreichend Feuchtigkeit und kühlere Temperaturen, was die Ausbildung der Weizenkörner unterstützen und so für eine gute Kornfüllung sorgen würde. Niederschlag und kühlere Temperaturen ließen Verluste bei der Körnerzahl je Ähre etwas abmildern. Nach dem trockenen Winter und Frühjahr hatten sich die Getreidebestände in Bayern aufgrund des feucht-kühlen Wetters im Mai weitgehend zufriedenstellend entwickelt.
Mit dem Beginn der
Getreideernte 2014 rechnet Greif Ende Juni: „Je nach
Witterungsverlauf werden wir in der letzten Juniwoche die ersten Mähdrescher auf den Getreidefeldern sehen.“ Als erste Kultur werden die Landwirte die
Wintergerste ernten.
Die
Hitzewelle hat den Abreifungsprozess der Wintergerste deutlich beschleunigt, was man an der ausgeprägten Gelbfärbung erkennen kann. „Förderlich für den Ertrag war die Hitze auch für die Wintergerste nicht“, resümiert Greif. (bbv)