«Bereits jetzt steht fest, dass ein Großteil der Kartoffeln sehr klein ist und die Erträge deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre liegen werden», sagte ein Sprecher des Deutschen Bauernverbands am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa.
Angesichts der knapperen Versorgungslage seien die
Verbraucherpreise aktuell auf 1,26 Euro pro Kilogramm für festkochende Speisefrühkartoffeln gestiegen. Im vergangenen Jahr waren es noch 89 Cent. Auch verarbeitete Produkte wie Pommes frites oder Chips dürften nach Angaben des Industrieverbands teurer werden.
Nach schwierigen Pflanzbedingungen im relativ kalten und nassen Frühjahr schade nun die Hitze der Ernte, erläuterte der Bauernverband. Auch Regenfälle in den vergangenen Tagen hätten den Wasserbedarf der Pflanzen nicht decken können. Folge sei ein «Verbrennen» der Kartoffeln. Nur manche Bauern könnten Kartoffelflächen bewässern.
Der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie hatte bereits Mitte Juli «sehr deutlich steigende Preise für alle Kartoffelverarbeitungsprodukte» prognostiziert. Hintergrund sei auch ein hoher Bedarf, da Kartoffeln der Ernte 2012 frühzeitig aufgebraucht seien. Angaben zum Anteil heimischer Kartoffeln an der Produktion wurden nicht gemacht.
Trotz der aktuellen Preissprünge blieben Kartoffeln von heimischen Äckern «ein sehr preiswertes und hochwertiges Nahrungsmittel», betonte der Bauernverband. In Deutschland liegt der jährliche Pro- Kopf-Verbrauch den Angaben zufolge bei rund 65 Kilogramm im Jahr. (dpa)