Darauf haben sich nach einem Bericht des Kiewer Agraranalysen- und Informationsdienstes APK-Inform Vertreter des Landwirtschaftsministeriums sowie der Produzenten- und Händlerverbände am Mittwoch verständigt. Der Dienst beruft sich dabei auf den Geschäftsführer der Ukrainischen Agrarkonföderation (UAK), Sergej Stojanow.
Die Aufhebung dürfte keine Belebung der Exporte zur Folge haben, denn die Preise für Weizen seien in der Ukraine derzeit höher als am Weltmarkt, wird Stojanow zitiert. Daher sei bis zum Ende des Wirtschaftsjahres 2012/13 mit einem Export von kaum mehr als 200.000 t Weizen zu rechnen, wovon sich 80.000 t bereits in den Häfen befänden.
Das Landwirtschaftsministerium hatte am Montag voriger Woche (22.4.) mitgeteilt, dass in der laufenden Saison bisher rund 20,5 Mio. t Getreide ausgeführt worden seien, 18,6 % mehr als im gleichen Zeitraum von 2011/12. Davon entfielen 5,56 Mio. t auf Brotweizen, 900.000 t auf Futterweizen, rund 11,6 Mio. t auf Mais und 2,04 Mio. t auf Gerste.
Die Begrenzung des Getreideexportes war vom Agrarressort angesichts der dürrebedingt relativ schlecht ausgefallenen Ernte 2012 initiiert und mit Marktteilnehmern im September abgestimmt worden. Dabei war für Weizen zunächst eine Obergrenze von 4,0 Mio. t festgesetzt worden, die später in mehreren Schritten angehoben wurde.
Der offiziellen Statistik zufolge wurden 2012 etwa 46,2 Mio. t Getreide in der Ukraine geerntet; das waren 18,6 % weniger als im Jahr zuvor. Besonders stark ging dabei die Weizenerzeugung zurück, nämlich um 29,4 % auf knapp 15,8 Mio. t.
Ende Januar dieses Jahres waren an der Kiewer Agrarbörse einmalig, mit einer Sondergenehmigung der Regierung, 300.000 t Brotweizen aus der staatlichen
Intervention für den freien Markt ausgeschrieben worden. Laut der Ukrainischen Getreide-Assoziation (UGA) sind davon bisher 225.300 t angekauft worden. (AgE)