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27.04.2024 | 12:03 | Prognose 

Sonnenblumensaat - Welthandel deutlich rückläufig

London - Für den globalen Handel mit Sonnenblumensaat zeichnet sich im laufenden Vermarktungsjahr ein deutlicher Rückgang ab.

Sonnenblumensaat weltweit
Nach der aktuellen Einschätzung des Internationalen Getreiderates wird vor allem die EU 2023/24 erheblich weniger Sonnenblumensaat aus Drittländern beziehen als im Vorjahr. (c) proplanta
Der Internationale Getreiderat (IGC) veranschlagt die betreffende Menge für die im Oktober 2023 gestartete Saison in seinem aktuellen Bericht auf nur 3,1 Mio. Tonnen; das wären 21% weniger als im Vorjahr. Die Londoner Fachleute begründen ihre Einschätzung mit dem voraussichtlich deutlichen Rückgang der EU-Importe um 1 Mio. Tonnen auf 600.000 Tonnen. Vor allem die Bezüge von Ware aus der Ukraine dürften schrumpfen. Deren Ausfuhren sind laut IGC nämlich in der ersten Hälfte von 2023/2024 gegenüber der Vorjahresperiode um fast 90 % auf 400.000 Tonnen gesunken; 2022/23 hatte die Ukraine insgesamt noch 1,7 Mio. Tonnen Sonnenblumensaat exportiert.

Kleinere Erntemenge in Frankreich



Mit Blick auf das globale Aufkommen an Sonnenblumensaat erwartet der Getreiderat für 2024/25 im Vorjahresvergleich einen Zuwachs um 700.000 Tonnen oder 1,2 % auf den Rekord von 58,1 Mio. Tonnen. Angesichts der relativ niedrigen Erzeugerpreise für die Ölfrucht gehen die Londoner Fachleute zwar von einer Einschränkung der weltweiten Erntefläche aus. Stellen sich aber die trendmäßig zu erwartenden Ertragssteigerungen ein, dürfte die Anbaueinschränkung überkompensiert werden.

Im Einzelnen rechnet der Rat für die Europäische Union mit einer Sonnenblumensaaterzeugung von 10,7 Mio. Tonnen; 2023 waren es 10,2 Mio. Tonnen. Wichtigster Erzeuger der Gemeinschaft ist Rumänien, wo von einem Anstieg der Produktion um voraussichtlich 400.000 Tonnen auf 2,7 Mio. Tonnen Sonnenblumensaat ausgegangen wird. Für Bulgarien wird ebenfalls ein Zuwachs von 400.000 Tonnen erwartet, und zwar auf 2 Mio. Tonnen.

 Die jeweils gleiche Menge an Sonnenblumensaat erzeugen dürften Ungarn und Frankreich, was dort aber dem Vorjahresniveau entsprechen beziehungsweise ein Minus von 200.000 Tonnen bedeuten würde. Für die Ukraine rechnet der IGC mit einem Rückgang der Produktion um 300.000 Tonnen auf 16,2 Mio. Tonnen. Die betreffende Ernte in Russland soll 17,4 Mio. Tonnen erreichen; das wären 200.000 Tonnen weniger als 2023/24.
AgE
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