Trotz Trockenheit: Bauern mit überdurchschnittlicher Getreideernte. (c) proplanta
«Es gibt zwar Probleme bei der Qualität, doch die Erträge liegen über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre», sagte MV-Agrarminister Till Backhaus (SPD) am Donnerstag bei der Agrarmesse MeLa in Mühlengeez (Landkreis Rostock). So fuhren die Landwirte bei der wichtigsten Frucht, dem Weizen, 81,3 Dezitonnen Korn pro Hektar ein - der Durchschnitt liegt bei 75,4 Dezitonnen pro Hektar.
Bei Gerste wurden pro Hektar 84,3 Dezitonnen geerntet, etwa zwölf Prozent mehr. Bei Raps - bei dem MV mit 198.000 Hektar das mit Abstand größte Anbaugebiet Deutschlands hat - wurden 38,1 Dezitonnen eingefahren, zehn Prozent über dem Durchschnitt.
Ähnlich lautet nach Angaben des Ministeriums das Ergebnis bei Winterroggen. Die Ergebnisse gehen laut Backhaus vor allem auf Können und Erfahrung der Landwirte zurück.
Die Getreideanbauer mussten eine ungewöhnlich lange Trockenphase im Mai und im Juni überstehen. Nach Erntebeginn sorgten wochenlange Regenschauer von Mitte Juli bis Mitte August für eine lange Erntepause. Der Landesbauernverband hatte wegen der Wetterereignisse nur mit einem maximal durchschnittlichen Ergebnis gerechnet.
Weizen und Gerste wachsen auf rund 400.000 Hektar Ackerfläche. Die Getreidepreise lagen zu Erntebeginn auf einem durchschnittlichen Niveau. Die Agrar- und Ernährungswirtschaft gilt mit rund 50.000 Beschäftigten als einer der wichtigsten Wirtschaftszweige im Nordosten.