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13.09.2023 | 16:12 | Leguminosenerzeugung 

EU-Hülsenfruchternte 2023 überdurchschnittlich

Berlin - Die EU-Erzeugung von Hülsenfrüchten zur Ernte 2023 dürfte mit einem Plus von 5 % das Vorjahresergebnis und damit auch das Mittel der vergangenen fünf Jahre übertreffen.

EU-Hülsenfruchternte 2023
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(c) UFOP
Den größten Zuwachs verzeichnen Futtererbsen und Sojabohnen. Nach Einschätzung der EU-Kommission dürften 2023 gut 6,3 Mio. t Hülsenfrüchte in der Union geerntet werden, 5 % mehr als im Vorjahr. Das Rekordergebnis von 6,9 Mio. t aus dem Jahr 2017 wird jedoch deutlich verfehlt. Vor allem Futtererbsen werden mit 2,1 Mio. t und einem Plus von 11 % im Vergleich zum Vorjahr umfangreicher gedroschen. Nach Einschätzung der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) ist das Plus sowohl auf die Flächenausdehnung als auch auf voraussichtlich höhere Erträge zurückzuführen.

Wichtigste Hülsenfrucht der EU-27 bleibt die Sojabohne mit einem leicht vergrößerten Anteil von 44 % an der Leguminosenernte. Die Erzeuger dürften 2023 rund 2,3 Mio. t und damit etwa 14 % mehr als im Vorjahr einfahren und das, obwohl die Anbauflächen im Vorjahresvergleich um 99.000 ha reduziert wurde. Demgegenüber bleibt die EU-Ackerbohnenerzeugung mit 1,2 Mio. t hinter dem Vorjahresergebnis von 1,3 Mio. t zurück. Der deutlichste Rückgang wird bei Süßlupinen erwartet. Mit 332.000 t wird die Ernte rund 26 % unterhalb des Vorjahresergebnisses gesehen. Ausschlaggebend dafür sind die voraussichtlich deutlich geringeren Erträge.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) betont den grundsätzlichen Aufwärtstrend im Anbau und in der Produktion von Körnerleguminosen. Dies bestätigt das Interesse der landwirtschaftlichen Betriebe, mit dem Anbau von Hülsenfrüchten neue Absatzmärkte zu erschließen und die Fruchtfolgesysteme resilienter und risikoärmer zu gestalten.

Die UFOP fordert mit Blick auf die laufenden Verhandlungen zum Haushalt des Bundeslandwirtschaftsministeriums im Deutschen Bundestag, die Begleit- und Fördermaßnahmen im Bereich der Eiweißpflanzenstrategie (EPS) ausreichend attraktiv zu gestalten, um diese positive Entwicklung zu stützen. Der Instrumentenkasten liege vor, es bedürfe nur einer zukunftsgerichteten und mutigen Orchestrierung.

Im Bereich der Gemeinsamen Agrarpolitik erneuert die Förderunion ihre Forderung nach einer angemessenen Prämiengestaltung in der ersten und zweiten Säule beim Anbau von Körnerleguminosen in vielfältigen Fruchtfolgen. Zusammen mit einer sachgerechten Finanzierung der EPS würden damit wichtige Rahmenbedingungen einer zukünftigen und von den Verbraucherinnen und Verbrauchern ebenso wertgeschätzten Ackerbaustrategie geschaffen, die dann auch den Namen verdiene.
UFOP
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