 Daher sollten auch Kleinstmengen von Saatgut alter Kulturpflanzen freigegeben werden, forderte der Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg (VERN) am Mittwoch in Greiffenberg (Uckermark).
Eine EU-Richtlinie habe zwar den Anbau bedrohter historischer Gemüsesorten erlaubt - allerdings nur bei einer wirtschaftlich rentablen Nutzung. Prinzipiell dürften nach geltendem Gesetz in Deutschland nur zugelassene Sorten ausgesät werden. Der Verein wird von Forschern aus Berlin und Niedersachsen unterstützt. Das Recht müsse jedoch an die EU-Richtlinie angepasst werden, hieß es. Das sei eine gute Gelegenheit, die Weichen für eine Zulassung von Kleinstmengen zu stellen, meinte der Verein.
Oftmals nutzen den Angaben zufolge zum Beispiel Hobbyzüchter im kleinen Rahmen Pflanzen, die nicht mehr zugelassen sind oder es nie waren, zugleich aber auch kein wirtschaftliches Potenzial besitzen. Wären Liebhaber alter Sorten gezwungen, diese anzumelden, würde ihr finanzieller Rahmen meist gesprengt werden. Der aktive Erhalt der alten Pflanzen wäre nicht mehr möglich, wie der Verein befürchtet. Ein gutes Vorbild seien Österreich und die Schweiz, wo entsprechende Regelungen für Kleinstmengen helfen, die Vielfalt regionaler und historischer Sorten zu erhalten. (dpa/bb)
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