„Durch neue Blattbildung sollte das Gelb der
Wintergerste und die Rotfärbung des
Winterraps bald verschwinden,“ so der Taubertäler Fachmann und Pflanzenschutzexperte H.
Lindner im Vorfeld seiner Regionalempfehlungen für sein Zuständigkeitsgebiet im Main-Tauber-Kreis.
Winterraps: Der Zuflug der Stängelschädlinge war bisher sehr verzettelt. Neben wenigen Überschreitungen der Bekämpfungsrichtwerte gibt es auch Gelbschalenstandorte fast ohne Fallenfang. Wir gehen davon aus, dass mit weiterer Erwärmung der Befall noch zunehmen wird, erwarten jedoch keinen Massenzuflug mehr.
Damit ist zu beachten, dass mit dem Sichtbarwerden der Blütenknospen auch der
Rapsglanzkäfer überwacht werden muss. Bei Erscheinen der Rapsglanzkäfer auf den Blütenknospen sollte aus Resistenzgründen nur noch Trebon 30EC zur Bekämpfung der Stängelschädlinge eingesetzt werden.
Praxistipp: Den Einsatz von Mitteln zur Wuchsregulierung sehen wir unter unseren Bedingungen kritisch. Zum einen versprechen die Versuchsergebnisse der letzten Jahre kaum Wirtschaftlichkeit und zum anderen sind die momentanen Wetteraussichten hierfür kaum passend.
Wichtig: Sofern noch nicht geschehen und sofern vorhanden sollte jetzt an die Abschlußdüngung im Raps gedacht werden.
Wintergetreide: Noch vorhandene Verungrasungen mit
Ackerfuchsschwanz, Trespe oder flächigem Besatz mit Ehrenpreis, Vogelmieren und dgl. sollten jetzt zeitnah angegangen werden. Aufgrund der zu erwartenden trockenen Ostwindwetterlage raten wir zu Behandlungen in den Morgenstunden.
Praxistipps: Beim Einsatz von Gräsermitteln wie Atlantis OD oder Atlantis Flex, Broadway, Attribut oder Avoxa keinesfalls die Zugabe der Netzmittel vergessen. Auch die Behandlungen von Wintergerste mit Axial sollten möglichst solo unter Zugabe eines Netzmittels gefahren werden.
Auf lockeren Standorten muss an das Walzen gedacht werden. Achtung: Einige Tage vor und nach dem Walzen keine
Herbizide ausbringen!
(Informationen des Main-Tauber-Kreis vom 18.03.2022)