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09.11.2023 | 05:28 | Durchwachsene Ernte 

Zeit für die scharfe Wurzel - Meerrettich wird geerntet

Lübbenau - Nach einem feuchten Frühjahr, Trockenheit im Sommer und einem nassen Herbst erwarten die Spreewälder Meerrettich-Anbauer eine eher durchwachsene Ernte.

Meerrettich-Ernte
(c) proplanta
Wegen des kühlen Frühjahrs konnten die Stecklinge nach Angaben des Spreewaldvereins erst verspätet in den Boden gebracht werden. Die Landwirte rechnen in dieser Saison mit einem Ertrag von 10 Tonnen pro Hektar, wie Melanie Kossatz, Geschäftsführerin des Spreewaldvereins, am Mittwoch zum Ernteauftakt in Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz) der dpa berichtete.

Insgesamt wird im Spreewald wie auch in den vergangenen Jahren auf etwa zehn Hektar Meerrettich geerntet. In drei Betrieben wird das scharfe Gemüse angebaut, darunter im Gemüsebaubetrieb Spreewald der Familie Mich in Lübbenau. Zwei Verarbeitungsbetriebe in der Region bringen das Wurzelgemüse dann ins Glas.

Geerntet wird auf zwei Drittel der Fläche bis zum Einsetzen der ersten Fröste, der Rest erfolgt dann im Frühjahr. Damit können die Verarbeiter laut Spreewaldverein über einen längeren Zeitraum auf die frische Rohware zugreifen. Die Wurzeln werden in den Betrieben grob gereinigt, nach Qualitäten sortiert und ausgeliefert. Die Stecklinge - genannt Schwigatze - werden für das nächste Jahr eingelagert.

Neben Spreewälder Gurken und Beelitzer Spargel besitzt auch Spreewälder Meerrettich das EU-Gütesiegel «Geschützte Geographische Angabe». Für die Verarbeiter besteht damit die Pflicht, bei der Veredlung überwiegend Meerrettich aus regionalem Anbau zu verwenden. Das Gemüse sei eine wichtige und traditionelle Kultur des Spreewaldes und ergänze die Produktpalette, betonte Kossatz. «Andere essen Knoblauch, die Spreewälder essen Meerrettich.»
dpa/bb
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