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30.10.2023 | 00:18 | Tierseuchenbekämpfung 

Epizootische Hämorrhagische Krankheit auf dem Vormarsch

Paris - In Frankreich breitet sich die Epizootische Hämorrhagische Krankheit (EHD) offenbar ungebremst aus.

Epizootische Hämorrhagische Krankheit
In Frankreich breitet sich die Tierseuche immer weiter in Richtung Nordwesten aus. (c) proplanta
Zum Stand vom Dienstag (24.10.) meldete die Plattform zur Überwachung der Tiergesundheit (ESA) 1.194 Ausbrüche in Rinderhaltungen. Betroffen waren acht Départements im Südwesten des Landes.

Die ersten beiden Nachweise waren im September in den an der Grenze zu Spanien liegenden Départements Pyrénées-Atlantiques und Hautes-Pyrénées erfolgt. Seitdem hat sich die Tierseuche durch die benachbarten Gebietskörperschaften Richtung Nordwesten ausgebreitet.

Zuletzt aus der Schweiz gemeldete Ausbrüche der EHD haben sich der ESA zufolge nicht bestätigt. Aus Portugal und Spanien sind nach Angaben der Plattform keine neuen Fälle gemeldet worden.

In Spanien waren laut offiziellen Angaben zuletzt 206 Ausbrüche bekannt, Wildtiere eingeschlossen. Betroffen ist das ganze Land, besonders aberAndalusien sowie Kastilien und Léon.

Verdacht auf Epizootische Hämorrhagische Krankheit in der Schweiz falsch

Nachdem sich zwei vermeintliche Fälle der Epizootischen Hämorrhagischen Krankheit (EHD) nicht bestätigt haben, gilt die Schweiz seit Dienstag (24.10.) wieder als frei von dieser Tierkrankheit. Darauf hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hingewiesen.

Das BLV hatte laut eigenen Angaben nach dem Auftreten der zwei Verdachtsfälle umgehend eine Verordnung erlassen, die am 17. Oktober in Kraft getreten war. Dadurch sei es möglich gewesen, sofort Maßnahmen zu ergreifen, um eine mögliche Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Die Fälle seien in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern epidemiologisch und im Labor weiterverfolgt worden und hätten sich letztlich als falsch-positiv erwiesen, so das Bundesamt.

Das Referenzlabor der World Organisation for Animal Health (WOAH) in Frankreich habe bestätigt, dass die Resultate negativ gewesen seien. Daraufhin seien die angeordneten Maßnahmen gegen eine weitere Verbreitung der EHD - beispielsweise Beschränkungen im internationalen Handel mit Nutztieren und deren Samen - und die diesbezügliche Verordnung aufgehoben worden.

Wachsamkeit weiter gefragt

Die Tatsache, dass es in der Schweiz keinen EHD-Ausbruch gebe, sei für die Landwirtschaft eine große Erleichterung, stellte das BLV fest. Dennoch sei weiterhin Wachsamkeit geboten, denn die Krankheit breite sich seit 2022 in Europa aus.

Zu Ausbrüchen sei es bisher in Spanien, Portugal, Italien und Frankreich gekommen. EHD ist eine Erkrankung von Wiederkäuern. Die Krankheit macht sich durch plötzliches starkes Fieber, Blutungen an verschiedenen Körperstellen und Teilnahmslosigkeit der Tiere bemerkbar. Blutiger Durchfall kann ebenfalls auftreten.

Von den Nutztieren sind die Rinder am stärksten betroffen, wobei die klinischen Symptome nicht von denjenigen der Blauzungenkrankheit zu unterscheiden sind. Schafe und Ziegen können ebenfalls angesteckt werden, zeigen aber selten erkennbare Symptome.
AgE
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