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12.08.2011 | 14:19 | Sorgenkuh Yvonne 

Ex-Zuchtbulle Ernst ruft abtrünnige Kuh Yvonne

Mühldorf - Der ehemalige Zuchtstier Ernst hat die ausgebüxte Kuh Yvonne gerufen - gefolgt ist sie seinem Muhen bisher aber nicht.

Zuchtbulle
Der elfjährige Galloway-Ochse vom Gnadenhof Gut Aiderbichl soll die scheue Kuh aus dem Wald bei Zangberg in Bayern locken, wo sie seit Wochen im Unterholz abgetaucht ist. «Ernst weiß, dass sich ein Artgenosse im Wald aufhält und deswegen ruft er», sagte Aiderbichl-Gründer Michael Aufhauser am Donnerstag. «Es ist ein Rufen, in dem sich ein sanftes Brunftsignal verbirgt. Auch wenn er kastriert ist - seine Sehnsucht nach weiblichen Artgenossen ist ihm geblieben», glaubt Aufhauser.

Der Gnadenhof-Gründer fürchtet inzwischen um Yvonnes Gesundheit. Denn seit es nicht mehr so viel regne, könne es sein, dass sie nicht genug zum Saufen findet und austrocknet. 60 bis 120 Liter Wasser brauche eine Kuh, sagt Aufhauser. Vielleicht werde der Durst Yvonne zu Ernst treiben. Bis Yvonne eingefangen werden kann, könne aber noch Zeit vergehen. «Wir müssen uns auf einen längeren Prozess einstellen.» Alle drei Wochen werde die Kuh «stierig» und könne sich noch mehr für den kastrierten Ernst interessieren.

Nun müsse vor allem Stille einkehren, damit die Kuh aus Österreich sich zu Ernst und dem eigens unter einem roten Zeltdach vorbereiteten Strohbett samt Wasser und Futter traue. «Wir rufen alle auf, die Yvonne schätzen und lieben», sagte Aufhauser. «Wir müssen zusammenhalten, vom Schwammerlsucher bis zum Journalisten - wir müssen Yvonne Ruhe geben.»

Auch im Landratsamt will man keine großangelegte Suchaktion mehr haben. «Wir gehen konform, dass der Hype der letzten Tage ein Ende haben muss. Es muss Ruhe einkehren», sagt Erich Kozel, Fachbereichsleiter öffentliche Sicherheit und Ordnung. Am Wochenende waren dutzende Helfer die Kuh gesucht. Was blieb, waren ein paar Hufspuren und ein verschwommenes Handyfoto von Yvonnes Hintern bei Nacht.

Die Menschen in Zangberg nehmen den Rummel weiter gelassen. «Ich bin froh, dass die Jagdpächter mit dem notwendigen Verständnis reagieren. Auch bei den Grundeigentümern und der Bevölkerung in Zangberg hab ich noch nicht ein böses Wort gehört», sagt Kozel. (dpa)
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