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24.09.2014 | 13:08 | Schlachttiere 
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Litauen erlaubt rituelle Schlachtungen

Wilnius - Litauen erlaubt ab kommendem Jahr sogenannte rituelle Schlachtungen. Schlachttieren darf dann mit einem einzigen Schnitt die Halsschlagader durchtrennt werden.

Schlachttier
(c) proplanta
Das Fleisch so getöteter Tiere kann als halal oder koscher an arabische Staaten oder Israel verkauft werden. Für den Antrag der litauischen Regierung stimmten am Dienstag im Parlament 57 Abgeordnete bei vier Gegenstimmen und elf Enthaltungen. Die Regierung in Vilnius hofft, dass neue Exportmärkte die Auswirkungen des russischen Embargos mildern.

Während Tierschutzorganisationen ankündigten, sie wollten bei der EU-Kommission Einspruch gegen die Gesetzesänderung einlegen, begrüßte Faina Kukliansky, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinschaft Litauens, die Möglichkeit des sogenannten Schächtens.

«Für die Juden in Litauen, und über Litauen hinaus, ist das ein enorm wichtiger Schritt», sagte sie über die Möglichkeit, Fleisch zu erzeugen, das den jüdischen Speisevorschriften entspricht.

Im Nachbarland Polen hingegen war die rituelle Schlachtung vergangenes Jahr auf Antrag von Tierschützern verboten worden. Die Gesetzesänderung rief anhaltende Proteste jüdischer und muslimischer Organisationen sowie von Fleischproduzenten hervor, die über schwere wirtschaftliche Einbußen klagten, weil sie nicht länger Fleisch in arabische Staaten exportieren konnten. (dpa)
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Kommentare 
Halal-Consulting schrieb am 26.09.2014 06:01 Uhrzustimmen(66) widersprechen(66)
Warum diese künstliche Aufregung über Litauen und der Ruf nach der ansonsten ungeliebten EU-Kommission? Die EU hat mehrfach klar ausgedrückt, dass sie es den Mitgliedsstaaten überlässt eigene Regelungen zur rituellen Schlachtung zu treffen. Das hat Litauen nun getan. Punkt.
müllerei schrieb am 24.09.2014 20:15 Uhrzustimmen(90) widersprechen(99)
Was sagen denn die Veterinäre der Union dazu?
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