Trotz Stallpflicht gibt es immer wieder neue Geflügelpestfälle in Brandenburg. Erneut mussten nun Tausende Enten getötet werden. (c) Darren Baker - fotolia.com
Das Friedrich-Löffler-Institut auf der Ostseeinsel Riems konnte die hochansteckende H5N8-Variante in einer Pekingentenzucht nachweisen, teilte ein Kreissprecher am Donnerstag mit. 2.850 Tiere wurden daraufhin am Donnerstag getötet.
Der Betrieb liegt nach Kreisangaben unweit einer Entenmast, in der zu Wochenbeginn 27.000 Enten getötet wurden, weil auch hier die hochansteckende Variante nachgewiesen wurde. Ein direkter Kontakt zwischen beiden Zuchtanlagen soll nicht bestanden haben. Dennoch wurde auch in der Pekingenten-Zucht Proben gezogen. Später wurden auch hier 13 tote Tiere entdeckt. Als Reaktion wurde der bestehende Sperrkreis jetzt vom Landkreis Märkisch-Oderland ausgeweitet.
Unterdessen werden auch aus anderen Landesteilen weitere Geflügelpestfälle gemeldet. Ebenfalls am Donnerstag teilte der Landkreis Spree-Neiße mit, dass eine in Spremberg geborgene tote Stockente mit dem H5N8-Erreger infiziert sei. Der Wildvogel lag nach Stadtangaben in der Nähe des Stausees, also nicht im Stadtzentrum.
Die Stockente war am Montag geborgen worden, jetzt bestätigte das Landeslabor Berlin-Brandenburg die Infektion, wie es weiter beim Landkreis hieß. Es wurde ein Sperrbezirk von einem Kilometer Radius und ein noch größerer Beobachtungsbezirk eingerichtet.
Somit mussten wegen H5N8-Nachweisen nun in insgesamt vier Geflügelzuchtbetrieben in Neuhardenberg, Alt Zauche (Dahme-Spreewald) uns Kyritz (Ostprignitz-Ruppin) knapp 90.000 Tiere getötet werden. Dazu kommen Wildtierfunde in Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming und Oder-Spree.
Die Kommunen wie der Landkreis Dahme-Spreewald reagierten mit scharfen Kontrollen, ob Geflügelhalter die Stallpflicht einhalten. Im Sperrkreis um die befallene Putenmast in Alt Zauche wurden 140 Züchter und Betriebe kontrolliert. Nur in zwei Fällen weigerten sich Halter, sich an die Stallpflicht zu halten. «Hier droht nun ein Bußgeld», teilte Amtstierärztin Jana Guth mit.