Der Prozess gegen zwei Geschäftsführer entfalle, sagte Amtsgerichtsdirektorin Ingrid Stelling am Mittwoch in Cuxhaven. Zuvor hatte die «Nordsee-Zeitung» berichtet, das Unternehmen Lohmann Tierzucht LTZ und die Staatsanwaltschaft hätten sich geeinigt. Diesen Angaben zufolge könnte LTZ eine Millionen-Geldbuße zahlen. Das sei Spekulation, betonte Stelling.
Weder die Staatsanwaltschaft noch der Kükenzüchter wollten sich zu den Gründen für die Einstellung des Verfahrens äußern. Zur Anklage war es gekommen, weil die Geschäftsführer einen Strafbefehl nicht akzeptiert hatten. Nach Angaben der «Nordsee-Zeitung» hätten sie jeweils 13.000 Euro zahlen sollen und wären vorbestraft gewesen.
Mitte Februar war der Vorwurf jahrelanger Hühner-Quälerei bei Lohmann laut geworden. Mitarbeiter sollen zur Optimierung des Zuchtprozesses massenweise Kämme und Zehen von Hühnerküken amputiert haben, hieß es. Die Tierschutzorganisation Peta hatte bereits 2008 bei der Staatsanwaltschaft Bremen Anzeige erstattet.
In einem Fall habe die Staatsanwaltschaft ihren Antrag auf einen Strafbefehl zurückgenommen, sagte Stelling. Die Anklagebehörde werde wohl bald einen neuen stelle. Im anderen Fall laufe das Verfahren noch. Nach Informationen der «Nordsee-Zeitung» wird das Verfahren gegen diesen Geschäftsführer wahrscheinlich eingestellt. Das Blatt schrieb zudem, nach dem Deal gälten beide Geschäftsführer als nicht vorbestraft und es fließe viel Geld in die Staatskasse.
Lohmann Tierzucht beschäftigt an ihren weltweiten Standorten rund 200 Mitarbeiter. Niederlassungen und Tochterfirmen gibt es unter anderem in Kanada, Frankreich und Spanien. (dpa)
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