«Wir hatten in diesem Jahr bereits 121 Waldbrände, das sind mehr als im gesamten Vorjahr», sagte Raimund Engel, Waldbrandschutzbeauftragter des Landes, in Potsdam. Dabei brannten insgesamt mehr als 100 Hektar Waldfläche.
Vorübergehende Entspannung gab es nach mäßigen Regenfällen am Dienstag nur im Süden des Landes. «Im Spreewald und in der Lausitz hat es stellenweise bis zu 12 Liter pro Quadratmeter Regen gegeben», sagte Meteorologe Karsten Jahnke vom Deutschen Wetterdienst.
Während daraufhin die
Waldbrandgefahr in den Landkreisen Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße auf die niedrigste Stufe 1 sank, herrschte in der Prignitz die höchste Alarmstufe. «Da bereits ab Freitag wieder Temperaturen um 30 Grad ohne Niederschläge erwartet werden, wird die Gefahr im ganzen Land am Wochenende wieder deutlich zunehmen», sagte Engel.
Regen gibt es nach Angaben von Jahnke frühestens ab kommender Woche. «Dann ist in allen Regionen des Landes zumindest die Chance etwas größer, Regen abzubekommen.»
Bereits am vergangenen Wochenende war es zu zahlreichen Waldbränden vor allem südlich von Berlin gekommen. Als Ursache vermutete Engel Selbstentzündung durch Altmunition. Allerdings ermittelt die Polizei auch wegen des Verdachts der Brandstiftung. Dazu gebe es bislang aber keine Erkenntnisse, sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion Süd.
Auch die Bauern leiden unter der extremen Trockenheit: Vor allem beim Getreide seien Ernteausfälle zu befürchten, sagte der Sprecher des Landesbauernverbandes, Holger Brantsch. «Zunächst ist Ende Juni die Gerste dran, da sind auf den Feldern schon viele weiße, also abgestorbene Flächen zu sehen.» (dpa/bb)