Klar ist, wir erreichen unsere
Klimaziele nur dann, wenn alle ihre Verantwortlichkeit in vollem Ausmaß wahrnehmen und bereit sind, die notwendigen Schritte zu setzen. Der
Klimawandel ist Tatsache, es ist Zeit zu handeln!“, appellierte Umweltminister Niki Berlakovich an Bund, Länder, Gemeinden, Stakeholder und NGOs beim
Klimaschutz am selben Strang zu ziehen.„Eine zeitgemäße Klimaschutzpolitik steht auf zwei Säulen: Anpassung an die heute unvermeidbaren Folgen des Treibhauseffekts und deutliche Minderung der Treibhausgasemissionen, um in den kommenden Jahrzehnten extreme Nachteile des Klimawandels und massiv zunehmende teure Anpassungserfordernisse zu vermeiden.
Dafür braucht es mehr Energieeffizienz, mehr erneuerbare Energieformen, verstärkte Investitionen in die thermische Sanierung und in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, die Forcierung bei der Entwicklung und Marktdurchdringung alternativer Antriebe sowie mehr
Nachhaltigkeit in Produktionsprozessen und im Konsumverhalten“, so Berlakovich. Österreich vertritt die klare Position, dass die ursächliche Bekämpfung des Klimawandels eindeutige Priorität hat, dazu ist ein konzentriertes Vorgehen aller Verantwortlichen unumgänglich.
Die konkreten Handlungsempfehlungen im neuen Policy Paper zur Klimawandelanpassungsstrategie betreffen etwa die verstärkte Etablierung und Förderung von wassersparenden Bewässerungssystemen, die Züchtung und den gezielten Einsatz von wassersparenden und hitzetoleranten Kulturpflanzen im Sinne einer regionalen Bewirtschaftung sowie die Berücksichtigung von zukünftigen Anforderungen an die Klimatisierung von Stallungen durch steigende thermische Belastungen. Weitere Punkte sind die Revitalisierung und Wiederaufnahme der Bewirtschaftung von aufgelassenen Almflächen, die Verjüngung überalteter Waldbestände und eine bodenschonende Bewirtschaftung.
Im Bereich Wasser schlägt die Strategie Maßnahmen zur weiteren Reduktion des Wasserverbrauchs, der Sicherung des guten ökologischen und chemischen Zustands von Gewässern und die Forcierung des Hochwasserschutzes vor. Ebenso wird im Policy Paper auch die Berücksichtigung von Klimawandel-Auswirkungen in den Tourismusstrategien diskutiert, die verstärkte Forschung zu Möglichkeiten der Energiespeicherung und die Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels bei energiewirtschaftlichen Entscheidungen und Forschungsaktivitäten.
Gerade der Temperaturanstieg im hochsensiblen Alpenraum, der 65 Prozent der österreichischen Staatsfläche ausmacht, zeigt besonders deutliche Klima-Effekte: mehr Niederschläge, Hagel, aber auch Dürreperioden, weniger Bodenwasser, Hochwässer oder Gletscherrückgang sind darauf zurück zu führen. Um die Verwundbarkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels zu reduzieren und die Widerstandskraft zu erhöhen, müssen vor allem auch die Chancen durch die veränderten Bedingungen - etwa im Bereich der Umwelttechnologie, der Nahversorgung mit Lebensmitteln, dem ökologischen Tourismus oder Konsum, etc. - genutzt werden.
Kommende Woche startet der vom
Umweltbundesamt durchgeführte Beteiligungsprozess, der bis Ende 2010 laufen wird. Im weiteren Schritt wird dann eine Präzisierung und Vertiefung der Handlungsempfehlungen erfolgen, sowie die Einbeziehung weiterer Aktivitätsfelder wie Bauen und Wohnen, Gesundheit, Raumordnung, Infrastruktur im Hinblick auch auf den Schutz vor Naturgefahren. Darüber hinaus wird auch der weitere notwendige Forschungsbedarf erhoben.
„Mit einer effizienten und wirksamen Klimawandel-Strategie können wir vorausschauend handeln und planen, die Menschen besser schützen sowie in die erforderlichen Aktivitäten miteinbeziehen und uns so besser auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten“, betonte Umweltminister Niki Berlakovich abschließend die Notwendigkeit, rasch und in gemeinsamer Anstrengung entsprechende Maßnahmen umzusetzen.
Quelle: Lebensministerium Österreich