Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
29.03.2014 | 15:29 | Klimaschutz 

Earth Hour: Licht aus für die Umwelt

Berlin - Unzählige Menschen rund um die Welt werden an diesem Samstag im Dunklen sitzen.

Earth Hour
(c) proplanta
Während der «Earth Hour» schalten jeweils ab 20.30 Uhr Ortszeit nach Angaben des Veranstalters WWF Hunderte Millionen Teilnehmer in 154 Ländern für eine Stunde das Licht aus. In Deutschland beteiligen sich laut WWF Deutschland rund 150 Städte. Es geht darum, ein Zeichen für den Umweltschutz zu setzen.

Bei der «Earth Hour» handele es sich um reine Symbolik, sagt Frank Vogdt, Leiter des Bereichs Nutzungseffizienz am Innovationszentrum Energie der Technischen Universität Berlin. Für eine Stunde das Licht auszuschalten, bringe keine nennenswerte Energieeinsparung. Eine sinnvollere Maßnahme für Verbraucher wäre es, alte Haushaltsgeräte gegen neue der effizientesten Energieklasse auszutauschen und sie nicht im Standby-Modus laufen zu lassen.

Sebastian Schnieder, experimenteller Wirtschaftspsychologe von der Bergischen Universität Wuppertal, erforscht die Wirkung des Lichts auf die Menschen. Nach unserem natürlichen Rhythmus wäre der Tag nicht 24, sondern eher 25 Stunden lang, sagt er. Künstliches Licht bringe unsere innere Uhr durcheinander. Es versetze uns in eine Art Jetlag. Die «Earth Hour» habe zwar wenig bis gar keinen biologischen Effekt, könne aber zum Bewusstsein führen, dass «Dunkelheit zur richtigen Zeit angenehm und erholsam ist».

Ähnlich sieht es die Schriftstellerin Mara Stadick. Sie hält «Dunkellesungen»  in einem «Dunkelrestaurant» in Berlin. Dort sollen die Gäste ohne optische Reize das Essen und ihre Umgebung mit den anderen Sinnen wahrnehmen. Das ist für Stadick ein interessanter Rahmen für eine Lesung ihrer Erzählung «Date im Dunkeln». Die Dunkelheit biete den Menschen die Möglichkeit, sich unvoreingenommener zu begegnen, sagt sie. Dabei spiele die Erotik sicher auch eine Rolle.

So spielt auch bei der «Earth Hour» laut Frank Vogdt das «Soziokulturell-Romantische» eine Rolle. Die Menschen sitzen schließlich eine Stunde lang mit einander im Dunkeln. Es wäre interessant zu erfahren, sagt Vogdt, ob in der Folge dann die Geburtenrate steigt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist das nicht der Fall. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Deutschland und Frankreich führend bei klimafreundlicher Technik

 EU-Parlament billigt stärkere Förderung von klimaneutraler Technologie

 Abgeordneter ruft Verfassungsgericht wegen Klimaschutz-Reform an

 Experten kritisieren G7-Klimaschutzpolitik als unzureichend

 Risiken durch Klimawandel für 70 Prozent der Arbeitskräfte

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger