Ein Hochdruckrücken mit Zentrum über dem Mittelmeerraum transportiert feuchtheisse Luft subtropischen Ursprungs zum Alpenraum. Dies führt in der ganzen Schweiz zu einer Hitzewelle.
Die Höchsttemperaturen erreichen in den Niederungen vom Mittel- und Südtessin 31 bis 33 Grad, dabei nimmt die Luftfeuchtigkeit allmählich zu. Die nächtlichen Tiefstwerte bleiben oft über der 20-Grad-Marke. Im Zentralwallis sind Höchsttemperaturen von 34 bis 37 Grad vorhergesagt.
Die Gewitterneigung ist anfangs recht tief, steigt aber ab Donnerstag zunehmend an. Im Tagesverlauf sind jeweils isolierte Gewitter möglich, welche punktuell für eine vorübergehende Entlastung sorgen können. In den Niederungen der Alpennordseite wird der Schwellenwert für eine Hitzewarnung der Stufe 3 ab Donnerstag erreicht. Es muss mit Temperaturen zwischen 31 und 36 Grad gerechnet werden. Die
Hitzewelle dauert im Wallis und im Norden voraussichtlich bis am kommenden Samstag an, auf der Alpensüdseite dürfte sie noch länger dauern.
Rückblick auf die erste Julihälfte
Die erste Hälfte des Juli 2015 wär geprägt von aussergewöhnlich hohen Temperaturen. In der ersten Juliwoche (1. bis 7. Juli) erlebte die Schweiz eine der extremsten Hitzewochen seit Beginn der systematischen Messungen vor über 150 Jahren. Am 8. Juli beendete eine Kaltfront die Hitzewelle. Anschliessend blieben die Temperaturen im sommerlichen Bereich, erreichten aber keine Höchstwerte mehr. Die Julitemperaturen liegen bislang rund 4 bis 6 °C über den langjährigen Mittelwerten der Periode 1981 bis 2010.
Trend für die zweite Julihälfte
Die Weltmeteorologie-Organisation (WMO) verlängert das Klimaüberwachungsbulletin bezüglich andauernder Hitze- und Trockenperiode über weiten Teilen Europas um weitere zwei Wochen. Gemäss den aktuellen Vorhersagen der Wettermodelle von MeteoSchweiz dürften die Temperaturen bis gegen Monatsende auch in der Schweiz weiterhin auf einem sehr hohen Niveau bleiben. Es werden weitere Hitzetage erwartet, an denen es teilweise deutlich über 30 °C warm wird. Als Folge davon könnte in weiten Teilen der Schweiz der Juli 2015 als bislang wärmster Juli oder gar als wärmster Monat überhaupt in die Geschichte eingehen.
Ein erster Blick in den August
Die Langfristvorhersagen von MeteoSchweiz deuten gemäss den aktuellen Modellläufen des europäischen Vorhersagemodells darauf hin, dass die überdurchschnittliche Temperaturen auch in den ersten Augustwochen andauern könnten. Allerdings sind Vorhersagen über mehrere Wochen mit grosser Unsicherheit behaftet und deshalb lediglich als eine erste Tendenz zu betrachten. (meteo-schweiz)