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09.04.2014 | 06:32 | Gemeinsames Schutzgebiet 

Landesregierungen stimmen Nationalpark im Hunsrück-Hochwald zu

Mainz / Saarbrücken - Die Landesregierungen in Mainz und Saarbrücken haben am Dienstag dem Staatsvertrag zum neuen Nationalpark Hunsrück-Hochwald zugestimmt.

Nationalpark Hunsrück-Hochwald
(c) proplanta
Nun müssten die Parlamente beider Länder noch über entsprechende Gesetzentwürfe beraten und abstimmen, erklärte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) in Mainz.

Der bewaldete und bergige Landstrich hat eine Fläche von etwa zehn mal zehn Kilometern und ist damit groß genug, um nach internationalen Standards als Nationalpark zu gelten. Dieser Status soll Anfang 2015 erreicht sein. So sollen die Sumpfwälder und Hangmoore in dem Gebiet auf Dauer geschützt werden und seltene Tierarten wie Schwarzstörche oder Wildkatzen einen Rückzugsraum haben.

Etwa ein Zehntel der geplanten Nationalpark-Fläche liegt auf saarländischer Seite. Das Projekt sei erst durch den Beitrag des Saarlandes möglich geworden, sagte Umweltminister Reinhold Jost (SPD) in Saarbrücken.

Laut Gesetzentwurf wird das Saarland künftig jährlich bis zu 310.000 Euro von den insgesamt gut 5 Millionen Euro Personal- und Unterhaltskosten übernehmen.

Ein Großteil der Kosten ist nach Angaben des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums bereits gedeckt, da vor allem Mitarbeiter bestehender Forstämter die Nationalpark-Pflege übernehmen sollen. Mögliche Konflikte um die Gestaltung und Nutzung des Nationalparks will die Landesregierung mit einer starken Bürgerbeteiligung mildern.

Lokale Kritiker vom Verein «Ja zur Natur - Nein zum Nationalpark» hatten behauptet, es werde ein Stück Heimat «für immer weggesperrt». Das rheinland-pfälzische Umweltministerium begegnet diesem Vorwurf gelassen: Der Park entstehe ausschließlich auf staatlichen Flächen und es werde kein einziger Weg gesperrt. Die Abstimmungen in den Landtagen beider Länder sind nach der Sommerpause geplant. (dpa/lrs)
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