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04.12.2011 | 08:34 | Novemberwetter 

Noch nie so wenig Regen wie im November

Offenbach - Verrückter November: Weder Regen noch Sturm, dafür Sonne in der Höhe.

Regenmangel
(c) proplanta
Der November 2011 geht als trockenster Monat seit mindestens 130 Jahren in die Geschichte der deutschen Meteorologie ein. Ganze drei Liter Regen pro Quadratmeter fingen die Messstationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auf. Das sei nicht nur November-Minus-Rekord, sondern auch der geringste Niederschlag aller Monate seit Beginn der Aufzeichnungen 1881, berichtete der DWD am Dienstag. «An zahlreichen Messstellen wurde kein einziger Tropfen Regen registriert.»

Der bisherige Monats-Tiefstwert von 3,65 Litern pro Quadratmeter - gemessen im April 1893 - sei mit dem Stand vom Dienstag unterboten worden. Erst im Dezember, der am Donnerstag beginnt, rechnen die Meteorologen wieder mit nennenswertem Niederschlag.

Normalerweise kommen im November rund 66 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen - das ist der Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990. Den bisherigen November-Trockenheitsrekord hielt das Jahr 1920 mit 10,2 Litern pro Quadratmeter. In diesem Jahr bekam Schleswig am meisten Regen ab - dort fielen 18 Liter pro Quadratmeter.

November-Rekorde gab es auch beim Sonnenschein, vor allem auf den Bergen schien die Sonne überdurchschnittlich lange. In den Tälern war es dagegen ungemütlich und neblig. Schuld ist die sogenannte Inversionswetterlage, die fast den ganzen Monat bestimmte: Dabei ist es im Flachland neblig-kalt und ungemütlich, auf den Bergen dagegen mild und sonnig.

So meldete Schmücke im Thüringer Wald mit 156 Stunden Sonnenschein fast viermal so viel wie sonst üblich. Schönhagen-Ostseebad war mit etwa 31 Stunden das Schlusslicht. Im Durchschnitt ermittelten die DWD-Meteorologen 95 Stunden Sonnenschein, das sind 75 Prozent mehr als die sonst üblichen 53 Stunden.

An einigen höher gelegenen Messstellen gab es neue Novemberhöchstwerte bei den Temperaturen: Spitzenreiter war Kiefersfelden im Süden, wo am 5. November sommerliche 24,4 Grad gemessen wurden. Aber in den Tälern hielt sich die Nebelsuppe oft den ganzen Tag bei Temperaturen um den Gefrierpunkt oder darunter. Um die Luftschichten zu mischen, fehlte einfach der Wind. Die tiefste Temperatur registrierte der DWD am 25. November in Reit im Winkl mit minus 9,1 Grad. Unter dem Strich war der November um rund 0,5 Grad wärmer als das langjährige Mittel. (dpa)
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