Die am Montag in Japan beginnende UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt sollte zudem die Leistungen der Natur für die Menschen stärker berücksichtigen. Dazu zählen die Versorgung mit Wasser oder Nahrung, die Klimaregulierung aber auch kulturelle Aspekte wie Erholung und ästhetisches Vergnügen.
Einer UN-Studie zufolge werden 60 Prozent dieser sogenannten Ökosystemdienste gerade zerstört. «Es wäre also nur sinnvoll, das Erhalten der biologischen Vielfalt mit dem Bewahren dieser Dienstleistungssysteme zu verbinden», erläuterte der Jenaer Ökologe Wolfgang Weisser. Dadurch werde eine Art Währung eingeführt, mit der sich etwa der Wert einzelner Flächen besser bemessen lasse.
In ihrem Artikel im Fachmagazin «Science» fordern Weisser und 13 weitere Forscher, zudem eine Abstufung der Ziele bis 2020 auf realistische Schritte. «Es gibt genug Brände, die bereits vor dem Jahr 2020 gelöscht werden müssen. Ziele müssen nach Prioritäten geordnet und realistisch umsetzbar sein», betonte Weisser.
Bei der zweiwöchigen UN-Artenschutz-Konferenz im japanischen Nagoya geht es neben der Strategie zum internationalen
Artenschutz auch darum, wie der Gewinn aus biologischen Rohstoffen gerecht verteilt werden kann - das sogenannte Protokoll gegen Biopiraterie. (dpa)