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30.01.2016 | 06:43 | Storchbestand in Brandenburg 
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Störche finden nicht genug Nahrung

Potsdam - In Brandenburg leben immer weniger Störche.

Störche in Brandenburg
Die moderne Landwirtschaft fordert ihren Tribut: Selbst im Storchenland Brandenburg finden die Vögel immer weniger zu fressen - aber das ist nicht das einzige Problem für Meister Adebar. (c) proplanta
Im vergangenen Jahr gab es deutlich weniger Brutpaare und Nachwuchs als 2014, wie der Storch-Experte für Brandenburg des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu), Bernd Ludwig, am Donnerstag mitteilte. Für das laufende Jahr rechnet er mit einem weiteren Rückgang der Population.

Grund: Die Vögel haben zu wenig Nachwuchs. Die 1.362 Paare haben laut Nabu im vergangenen Jahr im Schnitt nur 1,5 junge Störche aufgezogen. 2014 habe die Zahl der Brutpaare noch bei 1.424 gelegen mit durchschnittlich je 1,8 Jungen. Um die Population konstant zu halten, müsste jedes Storchen-Paar zwei Junge aufziehen.

«Wenn das so weiter geht, sieht das tragisch aus», sagte Ludwig. Das größte Problem sei, dass die Störche nicht genug Nahrung fänden. Grund sei der Rückgang von Brachflächen und die Zunahme von Mais- und Rapsfeldern in Brandenburg. Außerdem gebe es weniger Insekten und Feldmäuse - wichtige Nahrungsmittel für Störche. Auch Gefahren beim Zug in Richtung Süden wie Strommasten, Unwetter oder Abschüsse spielten eine Rolle.

Brandenburgs Störche sind zu dieser Jahreszeit in ihren Winterquartieren in Afrika oder Spanien. Laut Ludwig kommen sie Ende März bis Anfang April zurück. Der Zeitpunkt hänge vom Wetter ab - viel Niederschlag und Tiefdruckgebiete hielten die Zugvögel auf. Kehrten die Störche deshalb erst später zurück, brüteten sie nicht mehr. Außerdem könne es zu Kämpfen um Brutstellen zwischen früher und später zurückgekehrten Paaren führen. Dabei würden Gelege zerstört, so Ludwig.

Brandenburg ist deutschlandweit das Bundesland mit den meisten Störchen. Diese leben vor allem in der Prignitz, in der Uckermark und in Märkisch-Oderland.
dpa/bb
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Kommentare 
cource schrieb am 04.02.2016 15:23 Uhrzustimmen(93) widersprechen(35)
dafür haben wir aber komischerweise bedeutend mehr Kraniche auf den Wiesen und Äckern, und die Graureiher holen sich ja auch noch die Feldmäuse. Die Landwirtschaft schadet sich ja selber, wenn sie die Vorflut auf maximale Regenwasserableitung ausbaut um mit ihrer Schwersttechnik nicht festzufahren, und dann aber bei Regenmangel alles vertrocknet einschließlich die Nahrungsgrundlagen der Störche
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