Rund 780 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Darauf machte das Kinderhilfswerk Unicef in seinem Report «Mein Recht auf Wasser» am Mittwoch in Berlin aufmerksam.
«Die ärmsten Familien profitieren bisher zu wenig von Fortschritten bei der Versorgung mit elementaren Gütern wie Wasser, Nahrung, Gesundheitsversorgung und Bildung», sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von Unicef Deutschland der «Passauer Neuen Presse» zum Auftakt des UN-Nachhaltigkeitsgipfel in Rio de Janeiro.
Besonders drastisch sei die Situation in Afrika. «Die Krise am Horn von Afrika war keine bloße Naturkatastrophe», heißt es im Report. «Bedingt durch den
Klimawandel wiederholen sich die Dürreperioden jetzt alle zwei bis drei Jahre», so Elahdj As Sy, Unicef für das östliche und südliche Afrika.
Wassermangel erhöhe die Gefahr von Auseinandersetzungen - vom Streit um Brunnen bis zu bewaffneten Kämpfen.
Angesichts der Lage im Sahel mahnt auch Caritas international weitere Anstrengungen gegen Dürre und Hunger an. «Der Kampf gegen den Hunger ist ein Marathon, kein 100-Meter-Lauf», sagte Oliver Müller, Leiter von Caritas international, am Mittwoch in Berlin.
«Statistisch gesehen töten Dürren mehr Menschen als jede andere Art der Naturkatastrophe». Allein in Afrika hätten zwischen 1970 und 2010 insgesamt 800.000 Menschen deshalb ihr Leben verloren.
Trotz Rückschlägen durch Krieg und chronische Armut zeige die Dürreprävention der Hilfsorganisationen mittlerweile auch Erfolge. Kurzfristige Nothilfe und langfristige Katastrophenvorsorge müssten aber noch enger verzahnt werden. (dpa)