Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
13.03.2013 | 13:16 | Insolvenz 

Weniger Firmenpleiten, jedoch mit höheren Schäden

Wiesbaden - Die Zahl der Unternehmenspleiten in Deutschland ist dank der robusten Konjunktur auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2000 gesunken.

Solarbranche
(c) proplanta
Die Amtsgerichte meldeten im vergangenen Jahr 28.304 Firmeninsolvenzen, das waren 6,0 Prozent weniger als 2011, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag nach vorläufigen Zahlen mitteilte. Der wirtschaftliche Schaden stieg wegen großer Pleiten etwa im Handel und in der Solarbranche allerdings deutlich.

Experten erwarten, dass die Zahl der Unternehmenszusammenbrüche in diesem Jahr angesichts unsicherer Konjunkturaussichten wieder zunimmt. Die wirtschaftliche Entwicklung sei in vielen Bereichen instabil, erklärte der Verband Insolvenzverwalter Deutschlands (VID). Es sei daher unklar, ob sich die positive Entwicklung fortsetze. Einen Anstieg der Unternehmenszusammenbrüche hatte es den Statistikern zufolge zuletzt im Krisenjahr 2009 gegeben (plus 11,6 Prozent).

Trotz des Rückgangs stieg der wirtschaftliche Schaden deutlich. Die Gerichte bezifferten die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger auf rund 51,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 31,5 Mrd). Dabei schlugen große Insolvenzen wie der Zusammenbruch der Drogeriemarktkette Schlecker und die Pleitewelle in der Solarbranche zu Buche.

Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen verringerte sich im vergangenen Jahr ebenfalls. Sie sank um 5,5 Prozent auf 97.635 Fälle. Damit gab es zum dritten Mal seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999 weniger Verbraucherpleiten.

Zum Jahresende gab es einen besonders starken Rückgang bei den Firmenpleiten (minus 24,4 Prozent) und den Verbraucherinsolvenzen (minus 23,3 Prozent). Allerdings hatte der Dezember 2012 weniger Arbeitstage als im Jahr zuvor, so dass die Gerichte den Angaben zufolge weniger Insolvenzanträge bearbeiten konnten. Die Wiesbadener Behörde erfasst in ihrer Statistik nur die Fälle, über die bereits entschieden wurde. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Warum Lindners Sparkurs keine gute Idee ist

 Agrarbranche: Düstere Konjunkturaussichten

 Neues riesiges Solarprojekt in Mittelsachsen geplant

 Weniger Unternehmen wollen Preise erhöhen

 Gastronomie-Krise: Ein Zehntel der Betriebe hat 2023 aufgegeben

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?