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07.06.2022 | 11:24 | Verbraucherstimmung 

Geringe Kauflaune: Verbraucher sparen bei Lebensmitteln

Dresden - Steigende Preise in nahezu allen Bereichen machen den Menschen in Sachsen zu schaffen und drücken die Kauflaune.

Einkaufsverhalten
Deutlich höhere Preise für Energie und Sprit - viele Sachsen müssen sparen, wo es nur geht. Dies bekommt nun auch der Lebensmittel- und Bekleidungshandel zu spüren. (c) proplanta
Die Verbraucherstimmung verharrt nach der Corona-Pandemie und dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine seit Wochen auf einem äußerst niedrigen Niveau, wie der Handelsverband Sachsen auf Nachfrage mitteilte. Hohen Energie- und Spritpreisen könnten die Menschen nicht so einfach begegnen, sagte Hauptgeschäftsführer René Glaser. Für den Konsum ergäben sich vor diesem Hintergrund keine spürbaren Impulse.

Wer auf sein Auto angewiesen ist, um zur Arbeit zu kommen, müsse tanken, betonte Glaser. «Um Geld zu sparen, ist es daher für viele Menschen leichter, bei Lebensmitteln zu sparen, entweder indem weniger einkauft wird oder man zu günstigeren Produkten und Sonderangebote greift.»

Demnach verzeichnete der Einzelhandel mit Lebensmitteln im April im Vergleich zum Vormonat einen realen Umsatzrückgang von 7,7 Prozent. Laut Handelsverband ist das der größte Umsatzrückgang im Vergleich zum Vormonat seit 1994. Verglichen mit dem Vorjahresmonat April 2021 sank der Umsatz um 6,5 Prozent.

Grundsätzlich wird laut Glaser zwar eine Umsatzerholung im Non-Food-Handel sichtbar. So habe sich dieser nach einem dramatischen Umsatzeinbruch 2020 und einer leichten Erholung im vergangenen Jahr bis April 2022 wieder in die Richtung des Niveaus der Corona-Pandemie bewegt. Die Pandemie habe aber deutliche Spuren in vielen Handelsunternehmen hinterlassen.

«Insbesondere der Bekleidungshandel, den die Corona-Krise am heftigsten getroffen hat, ist damit weiterhin unter wirtschaftlichen Druck und kann noch nicht an die Vor-Corona-Zeiten anknüpfen», erläuterte Glaser. Insgesamt liegt die Zahl der Kundenbesuche in den Innenstädten zum Teil noch deutlich hinter dem Vorkrisenniveau zurück. Für attraktive Innenstädte braucht es laut Handelsverband aber einen starken Einzelhandel.
dpa/sn
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