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02.09.2015 | 14:30 | Gesund im Job 

Gesundheits-Tipps fürs Arbeiten im Stehen

Kassel - An Sortieranlagen, bei Topfarbeiten, im Verkauf, an Marktständen oder bei Tätigkeiten im Versand müssen Männer und Frauen den Arbeitstag im wahrsten Sinne des Wortes „durchstehen“.

Gesund im Job
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Stehhilfen schonen Kreislauf, Gelenke, Bänder und Sehnen. (c) SVLFG
Die stehende Tätigkeit wirkt sich einseitig belastend auf den Körper aus. Dieser ist von jeher für Bewegung konzipiert, das heißt für einen Wechsel zwischen Sitzen, Stehen und Laufen. „Wer sitzt, arbeitet nicht. Es wirkt unhöflich, nicht motiviert, nicht präsent genug.“, so ein Argument von Vorgesetzten. Ein Umdenken wäre hier wünschenswert, denn niemand sollte länger Stehen als es die Aufgabe erfordert.

Bei langer stehender Tätigkeit wird die Muskulatur durch die statische Haltearbeit überdurchschnittlich angespannt und verkrampft mit zunehmender Stehdauer. Die Durchblutung der Muskulatur nimmt ab und der Druck in den Blutgefäßen steigt.

Gesundheitsschädliche Folgen

Harte Böden, wie zum Beispiel Beton- oder Steinböden, verstärken diese Belastung erheblich. Viele Betroffene bekommen früher oder später Probleme mit Krampfadern in den Beinen, Knieprobleme oder Schmerzen im unteren Rückenbereich durch das ständige Verkrampfen der Muskulatur. Auch die natürliche Elastizität des Fußes wird durch stundenlanges Stehen auf harten Untergründen stark überlastet. Mit der Zeit kann eine Fehlstellung des Fußes in Form eines Senk-/Plattfußes oder eines Spreizfußes die Folge sein. Warnsignale, die keinesfalls ignoriert werden sollten, sind: 
  • schmerzende und geschwollene Füße,
  • schmerzende Waden,
  • zuckende Beinmuskulatur – besonders in der Nacht,
  • Krampfadern in den Beinen,
  • Rückenschmerzen – besonders im unteren Bereich,
  • Kopfschmerzen.


Abhilfe schaffen

Durch den Einsatz von Stehhilfen beispielsweise verringert sich die Last des Körpergewichts, das Beine und Füße tragen müssen, um bis zu 60 Prozent.

Elastische Matten am Steharbeitsplatz verringern die Ermündung und entlasten Gelenke und Rücken. Auch über Betonböden aufsteigende Kälte dämmen sie bestens.

Die Fußwippe für zwischendurch tut den Füßen gut und fördert die Durchblutung in den Beinen: Das Körpergewicht durch Abrollen des Fußes abwechselnd auf Ferse und Zehenspitze verlagern.

Das Schuhwerk sollte eine Innensohle mit Fußbett, eine stoßdämpfende Laufsohle und eine bequeme Passform haben. Keine Schuhe mit Absätzen tragen!

Da wo es möglich ist, sollten Mitarbeiter möglichst zwei verschiedene Tätigkeiten in unterschiedlicher Haltung ausüben. Auch eine Kombination von Sitz- und Steharbeitsplätzen bietet sich an.

Haltung bewahren!

Auch unsere eigene Haltung am Steharbeitsplatz hat einen großen Einfluss auf die Rückengesundheit. Folgende Grundregeln sollten dabei beachtet werden: 

  • Füße stehen hüftbreit auseinander oder in Schrittstellung.
  • Füße gleichmäßig belasten. Eine Gewichtsverlagerung nur auf ein Bein sollte vermieden werden.
  • Die Knie sind nicht durchgedrückt, sonder leicht gebeugt.
  • Kopf und Rücken sind gerade.
  • Die Schulter hängen locker nach unten.


Neben Positionswechseln, sich hin und her bewegen und ein paar Schritte gehen, hilft der sogenannte Thekenstand. In dieser Position wird ein Bein auf eine feste, stabile Querverstrebung oder einen Gegenstand (zum Beispiel eine Kiste) abgestellt.

In den Pausen können ruhig einmal die Füße hochgelegt werden. Für einen gesunden Ausgleich in der Freizeit eignen sich Joggen, Fahrradfahren, Wandern, Schwimmen und Gymnastik. (SVLFG)

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